Die Stimmung bei Borussia Dortmund ist nach dem 1:1-Unentschieden gegen den FC Augsburg alles andere als optimal. Dabei steht weniger das Ergebnis im Vordergrund, sondern viel mehr die Art und Weise wie der BVB sich am Montagabend gegen den FCA präsentiert hat. Sportdirektor Michael Zorc soll Medienberichten zu Folge unmittelbar nach dem Spiel gepoltert haben und die Spielweise seiner Mannschaft als “Beamten-Fußball” bezeichnet haben. Auch BVB-Trainer Peter Stöger deutete nach dem Augsburg-Spiel an, dass die Dortmunder noch lange nicht auf dem Niveau sind, auf dem man gerne wäre. Der Österreicher betonte, dass die Schwarz-Gelben aktuell ein sehr “zerbrechliches Gebilde” seien.
Auf den ersten Blick läuft es richtig gut derzeit bei Borussia Dortmund, der BVB ist seit nun mehr neun Pflichtspielen ohne Niederlage, hat sich in der Bundesliga erneut auf den 2. Platz gekämpft und steht in der UEFA Europa League im Achtelfinale. Hinter den Kulissen scheint es jedoch mächtig zu brodeln in Dortmund, denn nach wie vor hinkt das Team den eigenen Ansprüchen hinter her. Das frühe Aus in der Champions League ohne einen einzigen Gruppen-Sieg, das Pokal-Aus im Achtelfinale gegen die Bayern und die vorzeitig entschiedene Meisterschaft sind die Kehrseite der Medaille. Vor allem die Art und Weise wie der BVB sich in der Rückrunde phasenweise präsentiert bringt die Verantwortlichen auf die Palme. Laut der BILD Zeitung hat Sportdirektor Michael Zorc nach dem enttäuschen 1:1-Unentschieden gegen den FC Augsburg zu Beginn der Woche die BVB-Profis harsch kritisiert.
Michael Zorc: Wir haben drei Gänge rausgenommen und wie Beamte gespielt
Marco Reus brachte den BVB gegen Augsburg bereits nach 16 Minuten früh mit 1:0 in Führung. Doch anstatt auf das zweite Tor zu drängen und die Vorentscheidung in der Partie, fing man sich in der zweiten Halbzeit noch den Ausgleich. Wie die BILD Zeitung berichtet soll Zorc noch in der Mixed Zone gewütet haben: “Wir haben drei Gänge rausgenommen und nur noch versucht, das Spiel zu verwalten. Wir spielen wie die Beamten.”
Aber nicht nur bei Zorc spürte man nach dem Spiel eine deutliche Unzufriedenheit, auch Trainer Peter Stöger konnte und wollte diese nicht verbergen: “Wir haben keine Leidenschaft abgerufen. Ich hatte nicht das Gefühl, das alle alles unternehmen wollten, um dieses Spiel zu gewinnen. Ich bin heute überhaupt nicht zufrieden.”
Auch wenn es der Österreicher geschafft hat mehr Konstanz in die Ergebnisse reinzubringen als sein Vorgänger Peter Bosz, ist das Team nach wie vor verunsichert so der 51-jährige: “Wir haben aktuell ein sehr zerbrechliches Gebilde. Es ist wenig Klarheit da, weil die Spieler nicht wissen, wie sie die Saison einordnen können. Erst holen sie 19 Punkte aus sieben Spielen und gewinnen dann plötzlich wochenlang nicht. Und jetzt passen die Ergebnisse, aber die Spielphilosophie nicht. Das ist für die Jungs nicht einfach.”
Es wird spannend zu sehen wie sich Dortmund in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt. Die Ziele für den Rest der Saison sind klar: In der Bundesliga möchte man einen direkten CL-Platz erreichen und ist dabei durchaus auf einem guten Weg, trotz des Dämpfers gegen Augsburg. In der Europa League möchte man so weit kommen wie möglich, im Idealfall bis ins Finale nach Lyon.