Der 104-fache Nationalspieler Per Mertesacker hat am Wochenende seinen Abschied von der großen Bühne des Fußballs gefeiert. Mehr als 40.000 Zuschauer und viele ehemalige Weggefährten kamen am Samstag zu einem Benefiz-Spiel unter dem Motto “Mertes Homecoming” in Hannover zusammen. Es hätte ein rundum gelungener Tag werden können – wären da nicht die vielen Absagen gewesen, die Mertesacker offenbar tief verletzten.
Bei seiner emotionalen Abschiedsrede am Stadionmikrofon betone Mertesacker bereits: “Einige sind nicht gekommen, dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich glaube, alle, die hier waren, haben es genossen. Und die, die nicht gekommen sind, haben Hannover auch nicht verdient – ganz einfach!” Nach diesen Worten gab es ohrenbetäubenden Applaus.
“Das tut dann schon weh”
Später gestattete der 1,97 Meter große Niedersachse vor den Journalisten dann noch einen Einblick in sein Seelenleben: “Vier Personen haben seit Monaten für diesen Tag gearbeitet. Einigen ist wohl nicht klar, was alles hinter so einer Veranstaltung steckt. Das tut dann schon weh, wenn einige Spieler, mit denen du auf dem Platz wirklich lange zusammen gekämpft hast, dann nicht da sind. Ich werde mir überlegen müssen, ob ich nicht einige Nummern lösche. Da bin ich ganz ehrlich.”
Über zehn Ex-Kollegen sagten kurzfristig ab
Aber wer war gemeint? Mertesacker nannte zwar keine Namen, aber es war offensichtlich, wer fehlte. Bei der offiziellen Einladung zum Abschiedsspiel wurden unter anderem Miroslav Klose, Fredi Bobic, Petr Cech, Tomas Rosicky, Theo Walcott, Marko Marin, Sebastian Kehl, Jiri Stajner und Daniel Stendel angekündigt – sie alle ließen sich nicht blicken. Ebenso wenig wie Michael Ballack und Torsten Frings, die sogar noch auf dem Spielberichtsbogen standen, dann aber wohl kurzfristig absagten.
Lob von Arsene Wenger
Am Ende konnte Mertesacker trotzdem wieder lachen. Viele 96-Legenden waren gekommen, dazu ehemalige und aktuelle Stars wie Max Kruse, Claudio Pizarro, Michael Tarnat, Christoph Metzelder, Tim Wiese und Trainer Arsene Wenger. Jens Lehmann war sogar angereist, obwohl er wegen eines wichtigen Termins nur 30 Minuten spielen konnte. Am Ende wurden etwa 300.000 Euro für Per Mertesackers Stiftung zugunsten benachteiligter Jugendlicher aus Hannover eingenommen. Und schließlich gab es sogar noch ein Extra-Lob von Arsene Wenger: “Per war ein absoluter Muster-Profi. Er war immer professionell, immer konzentriert, hat immer 100 Prozent gegeben. Für einen Trainer ist so ein Spieler ein Glücksfall.”