Was bis vor wenigen Wochen noch undenkbar schien, wurde am Mittwoch offiziell bestätigt: Mats Hummels verlässt den FC Bayern München und kehrt zur kommenden Saison zu Borussia Dortmund zurück! Der sensationelle Transfer hatte sich schon seit Tagen angedeutet, bis zum Schluss ging es zwischen den beiden Clubs offenbar noch um die Ablösesumme. Der obligatorische Medizincheck steht noch aus, danach soll Hummels in Dortmund einen Dreijahresvertrag unterschreiben. Weder die Mehrheit der Bayern- noch die der BVB-Fans ist glücklich mit dem spektakulären Wechsel.
Inzwischen war es fast schon keine Überraschung mehr: Nachdem die Bild-Zeitung am vergangenen Freitag exklusiv von dem bevorstehenden Deal berichtet hatte, überschlugen sich täglich die Meldungen. Nun haben sowohl der BVB als auch der FC Bayern bestätigt, dass Mats Hummels nach drei Jahren zur Borussia zurückkehr.
Hummels spielte bereits acht Jahre für den BVB
Ein offizielles Statement von Hummels oder einem Vereins-Verantwortlichen steht noch aus, der BVB meldete aber über seine Website, dass mit den Bayern “eine grundsätzliche Einigkeit über einen Transfer von Abwehrspieler Mats Hummels erzielt” wurde. Der 30-Jährige wird demnächst also wieder für den Club auflaufen, für den er bereits zwischen 2008 und 2016 mehr als 300 Pflichtspiele absolvierte.
Ablösesumme angeblich bei 38 Millionen Euro
Offenbar zahlt der BVB für den Innenverteidiger eine erstaunlich hohe Ablösesumme. Noch am Wochenende standen 20 bis 25 Millionen Euro im Raum, jetzt beläuft sich der Betrag laut “kicker” auf insgesamt 38 Millionen Euro. Davon soll ein kleiner Teil aus erfolgsabhängigen Bonuszahlungen bestehen. Damit würde der BVB letztlich mehr bezahlen, als er vor drei Jahren für Hummels erhalten hat (35 Millionen Euro).
Schwerer Stand bei den BVB-Fans
Bei Borussia Dortmund hatte Hummels seinen Durchbruch als Profi, der Abwehrspieler holte mit dem BVB 2011 und 2012 zwei Meisterschaften ins Ruhrgebiet. Außerdem gelangen ein Triumph im DFB-Pokal und der Einzug ins Endspiel der Champions League. 2016 verließ Hummels – als amtierender Kapitän – die Borussia in Richtung München. Diesen Schritt haben ihm viele BVB-Fans bis heute nicht verziehen.
Auch Bayern-Anhänger maulen
Aber auch beim FC Bayern hält sich die Begeisterung für den überraschenden Wechsel in Grenzen. In den sozialen Netzwerken fragten sich zuletzt viele FCB-Supporter, warum ihr Club ohne Not einen der besten Innenverteidiger der Bundesliga abgibt – und dann auch noch den größten Konkurrenten stärkt.
Hummels drohte in München die Bank
Die Initiative für den Transfer ist aber offenbar von Hummels selbst ausgegangen. Nachdem sich der Rekordmeister mit den beiden Defensivspielern Lucas Hernandez (Atletico Madrid) und Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) verstärkt hatte, drohte Hummels in der kommenden Saison die Bank. Dazu kam ein offenbar angespanntes Verhältnis zu Trainer Niko Kovac, der schon in der abgelaufenen Rückrunde auf Niklas Süle als Abwehrchef gesetzt hatte.
Was passiert mit Diallo und Weigl?
Bleibt die Frage, was die Personalie Mats Hummels nun beim BVB auslöst. Der 30-Jährige dürfte in der Innenverteidigung neben Manuel Akanji gesetzt sein, für Abdou Diallo, Dan-Axel Zagadou und Ömer Toprak dürfte es schwer werden, auf befriedigende Einsatzzeiten zu kommen. Ähnliches gilt für Julian Weigl, der in der Rückrunde zumeist in der zentralen Defensive gespielt hat.
Dortmund rüstet auf für den Titel
Mit dem Hummels-Coup unterstreicht der BVB jedenfalls seine Ambitionen in der kommenden Saison. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte unlängst betonte, dass es das klare Ziel sei, wieder um die Meisterschaft mitzuspielen. Neben Hummels werden auch die drei Nationalspieler Thorgan Hazard (von Borussia Mönchengladbach), Nico Schulz (von der TSG Hoffenheim) und Julian Brandt (von Bayer Leverkusen) den Dortmunder Kader verstärken.