Der Leistungsdruck im Profifußball ist ein Thema, das schon seit geraumer Zeit diskutiert wird, von den Profis selbst aber nur ungerne öffentlich beredet wird. Viel zu groß ist die Angst davor möglicherweise Schwäche zu zeigen und nicht mehr ernst genommen zu werden. Per Mertesacker hingegen traute sich diesen Schritt zu gehen und bewies damit viel mehr Größe und Charakterstärke. Zuspruch erhielt er dafür nun vom Mats Hummels.
Hummels hat seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Per Mertesacker in der Diskussion um zu hohen Druck in einem Interview mit dem „Focus“ zugestimmt. „Vielen Spielern geht es so, nicht allen. Es gibt verschiedene Charaktere in der Mannschaft“, meint Hummels und fügt an: „Per ist bei Weitem nicht allein in dieser Hinsicht. Das ist beileibe kein Einzelphänomen.“
Hummels empfindet Gelassenheit „ein bisschen als Glück“
Er bestätigt damit ein im Grunde offenes Geheimnis und stärkt dem Innenverteidiger vom FC Arsenal den Rücken. Mertesacker hatte nach seiner Äußerung nicht nur positive Resonanzen erhalten, sondern erntete auch viel Kritik. Hummels kann das allerdings nicht nachvollziehen und fordert einen sensibleren Umgang mit solchen Themen. „Über Empfindungen kann man nicht diskutieren. Wenn einer Druck empfindet, dann ist das eben so. Das gilt es dann auch zu respektieren. Punkt“, stellt der Verteidiger des FC Bayern fest. Hummels selbst „habe ein bisschen Glück […] immer die Ruhe bewahren zu können, auch wenn es hektisch wird“.
Per Mertesacker befindet sich beim FC Arsenal London in seiner letzten Saison und wird seine aktive Karriere anschließend beenden. Im Anschluss an seine Profi-Karriere übernimmt Mertesacker die Arsenal-Akademie in leitender Funktion. Der 104-fache Nationalspieler absolvierte in seiner Karriere 517 Partien als Profi und bestritt davon bislang 220 im Trikot der Gunners.