Es hätte eine so gute Woche werden können für den FC Bayern. In der Champions League legte der Deutsche Meister im Hinspiel gegen Chelsea eine echte Gala hin – nach dem 3:0 an der Stamford Bridge dürfte der Einzug ins Viertelfinale nur noch Formsache sein. Allerdings müssen die Bayern einen hohen Preis für den Sieg in London zahlen, wie erst einen Tag später bekannt wurde. Robert Lewandowski hat sich gegen die Blues schwer verletzt und wird wohl mindestens einen Monat ausfallen. Damit könnte der Top-Torjäger auch das Gastspiel bei Borussia Dortmund verpassen. Am 4. April kommt es zum deutschen Clasico im Dortmunder Signal Iduna Park.
Es gibt genau einen Spieler, der beim FC Bayern München als unersetzlich gilt – und der heißt Robert Lewandowski. Bei vielen Experten gilt der 31-Jährige als bester Stürmer der Welt, was auch die Statistiken aus der laufenden Saison eindrucksvoll belegen.
Bayern kann Lewandowski nicht ersetzen
In der Bundesliga hat Lewandowski nach 23 Partien bereits 25 Treffer auf dem Konto. In der Champions League führt der Pole ebenfalls die Torjägerliste deutlich an – mit satten elf Tore in nur sechs Einsätzen. Der Angreifer glänzte zuletzt außerdem als Vorlagengeber und absoluter Führungsspieler. Ohne Lewandowski haben die Bayern ein Problem, das liegt auf der Hand.
Die extreme Abhängigkeit von Lewandowski war beim FC Bayern auch intern immer wieder ein Thema. Allerdings war der 112-fache polnische Nationalspieler in den zurückliegenden Jahren so gut wie nie verletzt. Es gab also wenig Anlass zur Sorge – bis zum vergangenen Mittwoch.
Mindestens einen Monat Pause
Da bestätigte die medizinische Abteilung der Bayern die schlimme Diagnose: Anbruch der Schienbeinkante am linken Kniegelenk. Lewandowski wird zehn Tage einen Gips tragen müssen, danach kann langsam das Reha-Programm beginnen. An der Säbener Straße geht man von einer Ausfallzeit von mindestens einem Monat aus.
Die Verletzung kommt in einer extrem wichtigen Saisonphase, das ist doppelt bitter. Lewandowski wird definitiv die Bundesliga-Spiele gegen Hoffenheim, Augsburg, Union Berlin und Eintracht Frankfurt verpassen. Dazu kommt das DFB-Pokal-Duell beim FC Schalke sowie das Rückspiel in der Königsklasse gegen Chelsea.
Reicht es bis zum BVB-Spiel?
Am 4. April steht dann das große Gipeltreffen gegen den BVB an. Die Auswärtspartie in Dortmund könnte schon eine Vorentscheidung im Titelrennen bringen, derzeit haben die Bayern vier Punkte Vorsprung auf die Borussia. Ob Lewandowski rechtzeitig zu diesem Match wieder fit und bei 100 Prozent ist, dürfte in den nächsten Wochen die große Frage bleiben.
Trainer Hansi Flick ist nun gezwungen zu improvisieren. Ursprüglich war Ivan Perisic geholt worden, um Lewandowski im Sturmzentrum im Notfall mal ersetzen zu können. Aber der Kroate fällt mit einem Knöchelbruch selbst noch bis April aus.
Flick baut wohl auf Gnabry oder Müller
Als Alternativen bleiben jetzt noch die beiden Youngster Fiete Arp und Joshua Zirkzee. Arp wurde bei den Profis aber noch überhaupt nicht eingesetzt, seit er letzten Sommer vom HSV zu den Bayern kam. Und Zirkzee glänzte Ende der Rückrunde zwar als Joker, der erst 18-Jährige dürfte aber keine echte Option als Lewandowski-Ersatz sein.
Deutlich wahrscheinlicher ist es, dass Flick ganz vorne auf Thomas Müller oder Serge Gnabry bauen wird. Beide haben die Position schon häufiger ausgefüllt – und beide waren zuletzt in bestechender Form.