Auf Facebook richtete sich Mario Gomez an seine Fans. Nach einigen entspannten und augenzwinkernden Kommentaren zum Vorbereitungsstand beim VfB Stuttgart, kam er auf das Thema zu sprechen, das Fußball- Deutschland seit Wochen umtreibt: die Nationalmannschaft. Und wie von vielen erwartet worden war, ist Mario Gomez zukünftig kein aktiver Teil mehr von dieser. Nach Rücksprache mit Bundestrainer Joachim Löw erklärte Gomez seinen Rücktritt aus dem DFB- Team.
“Natürlich wurde ich in den letzten Wochen auch oft darauf angesprochen, wie es in der Nationalmannschaft für mich weitergeht. Nachdem sich nun der ganze Populismus ein wenig gelegt hat, denke ich ist es an der Zeit mich zu äußern. Ich hatte wie immer ein sehr gutes Gespräch mit dem Bundestrainer,” erklärt Gomez, warum er so lange mit einem Statement hinter dem Berg hielt und, dass seine Entscheidung mit dem Bundestrainer abgestimmt sei.
Seine Zeit in der deutschen Nationalmannschaft (77 Spiele, 31 Tore) lässt er nicht ohne Emotionen Revue passieren: “Für mich ist mit der WM in Russland ein riesiger Traum in Erfüllung gegangen. Auch wenn das Abschneiden und das klägliche Ausscheiden in der Vorrunde uns alle tief enttäuscht hat. Meine gesamte Karriere lang durfte ich für die deutsche Nationalmannschaft spielen. Doch als ich 2014 verletzt zuschauen musste merkte ich endlich, wie sehr mir das Team fehlte und was für eine große Ehre es für mich ist, für so eine Mannschaft auflaufen zu dürfen. Es ist überhaupt gar keine Selbstverständlichkeit! Ich wollte diese Momente, diese Emotionen unbedingt noch einmal erleben. Als Mannschaft und für mich! Dafür habe ich alles gegeben! Mit der EM 2016 und der WM 2018 durfte ich an zwei weiteren Großturnieren teilnehmen. Dafür empfinde ich die größte Dankbarkeit, auch wenn die Erwartungen beim letzten Turnier nicht erfüllt werden konnten. Man kann leider nicht immer als Sieger vom Platz gehen. Meine Zeit in der Nationalmannschaft war sportlich nicht immer einfach, nicht immer erfolgreich und doch wunderschön! Ich habe viele Menschen kennengelernt, mit denen ich sehr verbunden bleiben werde.”
Den Platz in der Nationalmannschaft will Gomez dennoch nun räumen, um für die nachrückende Generation, auch wenn man sich fragt, wer sich dafür in der Sturmmitte aufdrängt, freizumachen. “Nun ist es aber an der Zeit, Platz zu machen und den vielen jungen und hochtalentierten Jungs die Möglichkeit zu geben, ihren Traum zu erfüllen, sich zu beweisen, Erfahrungen zu sammeln und das Beste für Deutschland zu erreichen. Die Qualität hat jeder dieser Spieler, die jetzt kommen werden!”
Gomez lässt sich Hintertürchen für Rücktritt vom Rücktritt offen
Mit der Nationalmannschaft gebrochen hat Gomez aber keineswegs. Sogar ein kleines Hintertürchen für eine Rückkehr lässt er sich offen. “Ich werde dem DFB-Team immer verbunden bleiben und bin, wie alle Deutschen, nun großer Fan dieser Mannschaft. Nur wenn der Trainer in zwei Jahren bei der EM aus unwahrscheinlichen Gründen Bedarf sieht und ich mich auch wirklich noch in der Verfassung fühle, helfen zu können, werde ich dann selbstverständlich bereitstehen. Denn meine Liebe zu dieser Mannschaft ist ungebrochen. Aber nun ist erstmal die Zeit für die gekommen, die wie ich damals 2007 mit 21 Jahren nur eines wollen – den Fußball-Himmel erobern!
Zum Abschluss gibt sich der Routinier optimistisch: “Auch wenn es sich im Moment für viele Fans anders anfühlt, diese Mannschaft wird uns schon bald allen wieder eine Riesenfreude bereiten.”