Nicht nur wegen der Coronakrise ist es um Mario Götze in den vergangenen Monaten äußerst still geworden. Sportlich spielt der ehemalige Nationalspieler bei Borussia Dortmund schon lange keine Rolle mehr. In der Rückrunde gönne Trainer Lucien Favre dem Offensivspieler lediglich einen einzigen Kurzeinsatz. Ansonsten macht Götze eher mit leicht peinlichen Postings auf seinen Social-Media-Kanälen auf sich aufmerksam. Dass der 27-Jährige beim BVB keine Zukunft mehr hat, steht schon seit längerer Zeit fest. Ein Angebot zur Vertragsverlängerung hat Götze vor einem Jahr abgelehnt, er war nicht bereit eine Gehaltskürzung hinzunehmen. Nun zieht es den Helden vom WM-Finale 2014 offenbar zu Lazio Rom.
In der vergangenen Saison erlebte Mario Götze bei Borussia Dortmund eine kleine Renaissance. Götze kam regelmäßig als Stürmer zum Einsatz, erzielte Tore und war ein fester Bestandteil des Teams. In dieser Phase entschieden die BVB-Bosse dann sogar, dem Edeltechniker eine Vertragsverlängerung anzubieten.
Weniger Gehalt kam nicht in Frage
Einzige Bedingung: Götze hätte auf einen kleinen Teil seines üppigen Jahresgehalts verzichten müssen. Aktuell streicht der 27-Jährige etwa zehn Millionen Euro pro Jahr ein. Gerüchten zu Folge lag das neue BVB-Angebot bei sieben Millionen.
Zu diesem Zugeständnis waren Götze und sein Berater aber nicht bereit. Die Dortmunder Verantwortlichen um Sportdirektor Michael Zorc reagierten erstaunt und zogen das Angebot zurück. Am 30. Juni läuft Götzes Vertrag beim BVB aus, eine Verlängerung gilt inzwischen als ausgeschlossen.
Es droht ein Abschied der ganz stillen Art
Es wird für Mario Götze – auch wegen der besonderen Umstände durch die Corona-Pandemie – also ein leiser Abschied durch die Hintertür. Bei den BVB-Fans wird Götze kaum jemand eine Träne hinterweinen. Die Rückkehr des ehemaligen Mega-Talents gilt allgemein als teures Missverständnis.
Götze spekuliert schon seit Monaten darauf, bei einem ablösefreien Wechsel im Sommer ein üppiges Handgeld einzustreichen. Aber auch diese Rechnung hat der WM-Held von 2014 wohl ohne Corona gemacht. Die Zwangspause hat viele Vereine in wirtschaftliche Nöte gebracht, das Geld wird in diesem Jahr nicht mehr locker sitzen.
Götze hat die beste Zeit längst hinter sich
Dass Götze bei einem neuen Verein auch nur ansatzweise an sein jetzigen BVB-Gehalt ran kommt, kann man ebenfalls ausschließen. Die ganz großen Clubs in Europa interessieren sich ohnehin nicht mehr für den einst gefeierten Star.
Die bittere Wahrheit ist: Mario Götze ist zwar erst 27 Jahre alt, hat seine beste Zeit als Profi aber längst hinter sich. Die sportliche Entwicklung zeigt schon seit Jahren rasant in den Keller, immer offensichtlicher werden die Defizite des Offensivspielers in den Bereichen Tempo, Dynamik und Athletik.
Auch Leverkusen an Götze interessiert?
Nach übereinstimmenden Medienberichten wird Götze zur kommenden Saison bei Lazio Rom anheuern. Die Gazzetta dello Sport berichtet bereits von einer Einigung zwischen dem Top-Club aus der Serie A und der Götze-Seite. Im Raum steht ein Dreijahresvertrag und ein Gehalt von rund fünf Millionen Euro pro Saison.
Bei Lazio hofft man demnach auf einen ähnlichen Coup wie mit Miroslav Klose. Der amtierende WM-Rekordtorschütze war 2011 in die italienische Hauptstadt gekommen und war für Lazio ein absoluter Volltreffer. In 171 Pflichtspielen für Lazio erzielte Klose 63 Tore. Alternativ soll auch Bayer Leverkusen an Mario Götze interessiert sein, das berichtete jüngst der TV-Sender Sport1.