BVB-Star Götze äußert in einer Dokumentation, die über seine Karriere handelt, schwere Vorwürfe gegen die Ex-Trainer Guardiola und Stöger. So beklagt er sich über fehlende Empathie, aber auch über eine ungerechte Behandlung. Selbst über das Tor im WM-Finale 2014 verliert er ein paar kritische Worte.
Die vergangene Saison hatte für Mario Götze verschiedene und vor allem unschöne Überraschungen. So kämpfte er sich nach einer längeren Verletzungspause wieder in die Dortmunder Mannschaft zurück, befand sich zwischenzeitlich sogar unter den Nominierten für die Nationalelf. Doch im Verlauf der Rückrunde, in der die sportlichen Probleme bei Dortmund immer schlimmer wurden, sah er sich auf einmal in die Rolle des Sündenbocks gedrängt, der auf den letzten Metern der Saison eigentlich gar nicht mehr eingesetzt wurde. Auch für die WM in Russland bekam er keine Nominierung.
In dem Beitrag „Being Mario Götze. Eine deutsche Fußballgeschichte“, die ab kommenden Samstag ausgestrahlt wird, äußert er sich erstmals offensiv und kritisch gegenüber Dortmunds Ex-Trainer Stöger für dessen Vorgehensweise nach dem Europa-League-Aus, welches einen klaren Tiefpunkt in der schwarz-gelben Saison markierte. Stöger wechselte Götze im Rückspiel früh aus und kritisierte ihn anschließend öffentlich für seine Einstellung.
„In meinen Augen war es nicht gerade die feine Art. Ehrlich gesagt kannte ich es in dieser Form auch nicht und habe es noch nie so erlebt“, sagte Götze: „Es war in dieser Situation absolut nicht richtig, sich einen auszuwählen und ihn quasi hinzustellen und zu sagen, er sei der personifizierte Misserfolg. Ich hätte persönlich nicht damit gerechnet, dass er als Trainer mich vor der Öffentlichkeit so hart kritisiert. Daher war ich sehr enttäuscht von der Art und Weise, da es immer ziemlich schwierig ist, solche Themen öffentlich zu kommunizieren.“ Eigenen Angaben zufolge sei Götze immerzu bereit für einen klärenden Dialog gewesen. Doch dazu ist es nie gekommen.
Vorwürfe gegen den Ex-Trainer Guardiola
Doch Stöger ist nicht der einzige, gegen den sich Götze kritisch äußert. Auch unter dem Bayern-Trainer Pep Guardiola hätte er einen Mangel an Empathie erlebt. „Fachlich betrachtet war Pep sicherlich einer der besten Trainer, er war eine große Bereicherung. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass er ausschließlich in einem Raster denkt und die Menschen und alles Drumherum gekonnt ausblendet.“
Die Umstellung sei ihm vor allem nach der Zeit mit Jürgen Klopp, mit welchem Götze bis 2013 bei Dortmund zusammengearbeitet hatte, schwer gefallen. Weil sich der Mittelfeldspieler in den drei Jahren beim FC Bayern München niemals wirklich durchsetzen konnte, beschloss er, im Jahr 2016 wieder zurück nach Dortmund zu gehen.
Natürlich kann Mario Götze auf viele große Momente seiner Karriere zurückblicken, doch ein unanzweifelbares Highlight war auf jeden Fall das entscheidende Siegtor beim WM-Endspiel 2014. Damals schoss Götze in der verlängerten Spielzeit die Mannschaft zum vierten Titelgewinn. Wenn er jetzt darauf zurückblickt, räumt der heute 26-Jährige aber ein: „Immer wieder habe ich damit zu kämpfen, dass alle meine Aktionen mit diesem Tor in Verbindung gebracht werden.“ Es ist also ein großer Druck, der auf ihm lastet, der ihm immer wieder vorgehalten wurde, sollte er einmal nicht die Erwartungen erfüllt haben.