Der Transfer des deutschen Nationalspielers Leroy Sane von Manchester City zum FC Bayern München schien so gut wie in trockenen Tüchern zu sein. Sane will zu den Bayern, die Bayern wollen Sane, ManCity ist bereit, den 23-Jährigen abzugeben. So weit – so gut. Nun scheint die Ablösesumme aber zu einem entscheidenden Problem zu werden. Nach übereinstimmenden Medienberichten hat der englische Meister ein erstes Angebot der Bayern bereits abgelehnt. City soll über 100 Millionen Euro fordern. Ein Betrag, der deutlich über der Schmerzgrenze von Bayern-Präsident Uli Hoeneß liegt.
Es schien alles so schön zu passen zwischen dem FC Bayern und Leroy Sane. Selbst Bundestrainer Joachim Löw hatte dem Offensivspieler kürzlich mehr oder weniger direkt dazu geraten, den Wechsel an die Säbener Straße zu vollziehen. Jetzt könnte der Transfer aber am Geld scheitern.
Hoeneß nennt Beträge “Wahnsinn”
“Es geht hier um Beträge, die sind Wahnsinn”, wird Bayerns Präsident Uli Hoeneß im Fachmagazin “kicker” zitiert. Wohlgemerkt jener Hoeneß, der vor wenigen Jahren knapp 30 Millionen Euro Steuern hinterzogen hatte und zwischenzeitlich einen hohen dreistelligen (!) Millionenbetrag auf einem Schweizer Bankkonto versteckt haben soll.
Aber wie dem auch sei: Der FC Bayern ist im Fall von Leroy Sané offenbar nicht bereit, seine selbst gesteckte Schmerzgrenze von 80 Millionen Euro zu überschreiten. Gerüchten zu Folge hatten die Bayern exakt diese Summe – die sie jüngst auch für den französischen Abwehrspieler Lucas Hernández hingelegt hatten – den Engländern für einen Sane-Transfer angeboten.
Vertrag bei City bis 2021
Manchester City hat diese Offerte aber offenbar dankend abgelehnt. Der englische Meister ist dank der finanzkräftigen Besitzer aus Katar in der komfortablen Situation, den deutschen Nationalspieler nicht aus wirtschaftlichen Gründen abgeben zu müssen. Sane hat bei City noch einen Vertrag bis 2021 – ohne Ausstiegsklausel. Wenn die Engländer sich also quer stellen, platzt der Deal.
Auch Gehalt ist ein Faktor
Wie zu hören ist, siedelt Manchester den Marktwert des Flügelflitzers bei knapp über 100 Millionen Euro an – und erwartet offenbar eine entsprechende Ablöse. Deswegen äußerte sich Uli Hoeneß inzwischen eher skeptisch: “Derzeit ist es eher unwahrscheinlich, dass es klappt. Der finanzielle Rahmen ist als Gesamtpaket sehr schwierig.”
Klar ist, dass die Bayerm neben einer möglichen Rekord-Ablösesumme auch das üppige Gehalt von Sane stellen müssten. Der 23-Jährige verdient bei City derzeit elf Millionen Euro pro Jahr – plus Prämien und Bonuszahlungen. Damit wäre er auch bei den Bayern einer der Top-Verdiener.
Was will Guardiola?
Derweil ist weiter unter klar, ob Leroy Sane bei Manchester City überhaupt eine sportliche Zukunft haben würde. Vor wenigen Wochen hieß es noch, dass das Tischtuch zwischen dem Spieler und Trainer Pep Guardiola zerschnitten wäre. Sane war in der Endphase der Saison nicht mehr über die Rolle eines Einwechselspielers hinausgekommen.
Guardiola soll sich über mangelnde Disziplin im Defensivverhalten und fehlenden Trainingsfleiß beschwert haben. Nun wird der spanische Star-Coach im “Guardian” aber wieder mit den Worten zitiert: “Wir wollen, dass er bleibt und haben ihm eine Verlängerung seines Vertrages angeboten.”
Ob Leroy Sané also in der kommenden Saison wirklich im Trikot des FC Bayern auflaufen wird, scheint derzeit ungewisser denn je.