Besonders in wichtigen Spielen der Münchner konnte Thiago keine guten Leistungen bringen. Ginge es nach dem Ex-Fußballer Lothar Matthäus, sollten die Bayern den Spanier verkaufen. Währenddessen diskutiert man erneut über den Wechsel eines Hoffenheimers an die Isar.
Er wollte es einfach nicht wahrhaben, weshalb er auch demonstrativ den Kopf schüttelte, als die Nummer sechs im Pokalfinale auf der Anzeigetafel des vierten Offiziellen erschien. Immer wieder winkte Thiago ab. Jupp Heynckes, Bayern Münchens Trainer, hatte genug gesehen, sodass er sich entschloss, den Spanier beim 1:1 in Minute 64 auszuwechseln. Für einen kurzen Moment diskutierte der Spanier noch mit Heynckes und verkroch sich anschließend widerwillig auf die Bank.
Jedoch hatte sich Thiago keineswegs in der Position befunden, irgendwelche Beschwerden über die Entscheidung des Trainers zu äußern. Denn beim 1:3 gegen Eintracht Frankfurt lieferte der 27-Jährige eine recht schwache Vorstellung ab. Erneut tauchte er in einem äußerst wichtigen Spiel ab und konnte die Ansprüche nicht erfüllen. Er gab keinen einzigen Schuss auf das gegnerische Tor ab, ebenso wenig eine Vorlage, die zu einem Torschuss geführt hätte. Nicht einmal eine Flanke ging auf sein Konto. Gerade in Pokalspielen dürfen solche Leistungen eigentlich nicht passieren, vor allem nicht, wenn man normalerweise zu größerem in der Lage ist.
Bereits im Halbfinale der Champions League gegen Madrid, welches die Münchner 1:2 verloren, spielte Thiago enttäuschend. In der achten Minute kam es zu seiner Einwechslung für Arjen Robben. Sogleich führte er mehrere Fehlpässe aus und startete auf diese Weise die Partie. Auch beim Rückspiel machte der eigentlich begabte Techniker keinen Unterschied aus und stand deutlich in James Rodríguez' Schatten.
Niko Kovac verhandelt zum Hoffenheims Kevin Vogt
Thiago, welcher im Jahr 2013 für ganze 22 Millionen von Barcelona nach München wechselte, konnte noch in keinem großen Spiel für die Bayern seine Klasse unter Beweis stellen. „In den großen Spielen machte Thiago bisher keinen Unterschied. Eigentlich mag ich ihn, doch zuletzt wirkte er wie ein Schatten seiner selbst, wodurch er mich in den vergangenen Wochen sehr enttäuscht hat“, schrieb Lothar Matthäus in der „Sport Bild“. Der Rekordnationalspieler aus Deutschland meint, dass die Bayern den Stürmer sogar verkaufen sollten. Was zunächst als sehr drastischer Schritt daher kommt, ist nach einiger Überlegung gar nicht mehr so abwegig.
„Keine Ahnung, wo er mit seinem Kopf steckt. Wenn er solche Leistungen bringt, dann ist er für Bayern nicht geeignet“, äußert Matthäus. Sollte ein entsprechendes Angebot vorliegen, könnte man sich durchaus darüber Gedanken machen: „Zumal es bei den Bayern für dieselbe Position noch weitere Spieler gibt, nämlich Müller, Rodríguez und Goretzka.“ Im Endeffekt geht es um Leistung im entscheidenden Moment, wer diese nicht bringen kann, riskiert seinen Vertrag.
Wenn es strikt nach Matthäus geht, so kann Thiago die Bayern ruhig verlassen. Es gibt genug andere Spieler, die stattdessen nach München kommen könnten. Kürzlich ließen Informationen aus dem „Kicker“ darauf schließen, dass Niko Kovac, neuer Trainer Bayern Münchens, Interesse an Hoffenheims Kevin Vogt zeigt. Dieser könnte ein Ersatz für die Innenverteidiger Mats Hummels und Jérôme Boateng sein. Jedoch läuft Vogts Vertrag noch bis zum Jahr 2020.