Nachdem Loris Karius im Champions-League-Endspiel gegen Madrid folgenschwere Patzer begangen hatte, meldet er sich schwermütig zu Wort.
Zehntausende wandten sich in verschiedenen Netzwerken an ihn und spendeten ihm viel Trost. Dieser war auch bitter nötig, da der Torwart aus Liverpool im Endspiel der Champions League gegen Real Madrid zwei kapitale Fehler begangen und damit das Spiel entschieden hatte.
Die zahlreichen und aufmunternden Worte ließen die hämischen Kommentare etwas verstummen, von denen im Nachhinein leider auch einige an die Oberfläche kamen. Zu Letzteren zählten sogar Morddrohungen mancher Fans, nicht nur gegen Karius, sondern auch gegen seine Familie. Daraufhin sagte eine Sprecherin der englischen Polizei, diese Drohungen seien sehr ernst zu nehmen, weshalb nun Ermittlungen stattfinden.
Doch nicht nur auf die Fans kann sich Karius verlassen, sondern auch auf einige seiner Kollegen. Denn neben der Fürsprache der Mannschaftskollegen und des Trainers Jürgen Klopp, äußerten am Tag nach der 1:3 Niederlage noch viele andere Fußballspieler, Manager und Trainer ihr Mitgefühl. „Kopf hoch und bleib stark, Loris! Wir alle machen mal Fehler. Schau nach vorn mach es beim nächsten Mal besser“, schrieb beispielsweise Nationalspieler Boateng auf Twitter.
Eine weitere Stimme aus Deutschland kam vom Schalke Manager Christian Heidel, welcher Karius 2011 zum FSV Mainz holte. Er sagte im Interview mit Sport1: „Es tut mir sehr leid für Loris, ich kann mir vorstellen, wie er sich fühlt. Schließlich ist er ein hervorragender Torhüter.“ Eigentlich sei Karius „der Coolste überhaupt. Beim ersten Tor handelte es sich um riesiges Pech, dass er den Ball an die Ferse von Benzema geworfen hat. Beim zweiten Tor, denke ich, waren es vor allem die Nerven, die eine große Rolle gespielt haben. Da wird er nun durch müssen, doch auch das schafft er.“
Karius blieb schlaflos
Dass man nach solchen Ereignissen stark unter Stress steht, der vielleicht sogar den Schlaf behindert, hat Karius nun am eigenen Leib erfahren müssen. Zum Ende der schlaflosen Nacht meldete sich der 24-Jährige zu Wort und versuchte, die Situation etwas ausführlicher zu erfassen. „Bisher habe ich noch nicht richtig schlafen können… immer wieder gehen mir die Szenen durch den Kopf. Ich kann gar nicht genug um Verzeihung bei meinen Kollegen bitten, auch bei Euch Fans, und beim ganzen Betreuer- und Trainerteam. Ich weiß, dass meine beiden Fehler das Spiel entschieden haben und ich Euch im Stich ließ.
Wie erwähnt, am Allerliebsten würde ich jetzt die Uhr zurückdrehen. Doch das ist leider nicht möglich. Noch schlimmer macht es die Tatsache, dass wir alle daran geglaubt haben, Madrid besiegen zu können, und auch lange Zeit gut im Spiel waren.
Danke an unsere grandiosen Fans, die sogar nach Kiew kamen, um mir und den anderen Mitgliedern der Mannschaft den Rücken zu stärken. Sogar nach dem Spiel. Ich sehe das nicht als selbstverständlich an, viel mehr zeigt es mir erneut, was für eine tolle Familie wir sind. Vielen Dank, und wir werden gestärkt wieder zurückkommen.