Dass eine so klare Angelegenheit werden würde, hatte dann doch kaum jemand erwartet: Der FC Bayern München hat das Hinspiel gegen Lazio Rom deutlich mit 4:1 gewonnen. Nach diesem Auswärtssieg steht der Titelverteidiger schon so gut wie sicher im Viertelfinale der Champions League. Da wird beim zweiten Duell in München (17. März) nichts mehr anbrennen. Die Bayern können sich in den kommenden Wochen also komplett darauf konzentrieren, die Tabellenführung in der Bundesliga zu behaupten. Denn da ist es überraschenderweise wieder richtig eng geworden.
Im Olympiastadion von Rom war schon nach wenigen Minuten zu spüren, dass Lazio den Bayern deutlich unterlegen sein würde. Die Italiener standen nur hinten drin und taten sich bereits beim Aufbauspiel schwer. Der FC Bayern wirkte deutlich fokussierter und bissiger als noch in den letzten beiden Bundesligaspielen gegen Bielefeld (3:3) und Frankfurt (1:2).
Unglaublicher Patzer von Musacchio
Dass Lazio den Bayern das erste Tor quasi schenkte, machte die Aufgabe für die Elf von Trainer Hansi Flick noch einfacher. Mateo Musacchio spielte einen katastrophalen Rückpass, der viel zu kurz geriet. Robert Lewandowski hatte den Braten gerochen, spritzte dazwischen, umkurvte Lazio-Keeper Reina und schob den Ball zum 0:1 ins leere Tor (9.).
Musaccio erholte sich von diesem Patzer übrigens nicht. Der Argentinier stand auch in den Folgeminuten völlig neben sich und kassierte dann von Trainer Simone Inzaghi die Höchststrafe: der Innenverteidiger wurde schon nach 30 (!) Minuten ausgewechselt.
Starkes Comeback von Goretzka
Die Bayern hatten die Partie weiterhin komplett im Griff und erhöhten in der 24. Minute durch einen präzisen Flachschuss von Top-Talent Jamal Musiala auf 0:2. Freuen kann sich übrigens auch der DFB: Der 17-Jährige – der auch für England spielen könnte – hat sich offenbar für die deutsche Nationalmannschaft entschieden.
Die Vorlage zum zweiten Bayern-Treffer kam übrigens von Leon Goretzka, der erstmals nach seiner Corona-Infektion wieder in der Startelf stand. “Das war keine leichte Zeit für mich. Vor allem die zwei Wochen ohne jegliches Training spürt man natürlich”, so der Mittelfeldspieler nach dem Match.
Bayern kann fürs Viertelfinale planen
Der Rest der Partie ist schnell erzählt: Der FC Bayern erhöhte noch vor der Halbzeit durch Leroy Sané auf 0:3 (43.). Da war der Kuchen quasi gegessen. Direkt nach der Pause traf Acerbi dann zum 0:4 ins eigene Netz (47.), ehe Correa (49.) der Ehrentreffer für Lazio gelang. Danach versuchten die Römer zwar noch einmal alles, aber die Bayern spielten die Begegnung routiniert zu Ende.
Wer das Hinspiel auswärts mit 4:1 gewinnt, der darf zweifellos schon für die nächste Runde planen. Im Viertelfinale wird es der FC Bayern dann wohl nicht mehr so leicht haben wie gegen ein total überfordertes Lazio.
Pflichtaufgabe gegen Köln am Samstag
Ab sofort richten sich die Augen der Bayern auf das Heimspiel gegen den 1. FC Köln am kommenden Samstag (27. Februar). Denn in der Bundesliga ist die bis vor kurzem noch komfortable Tabellenführung bis auf zwei Punkte zusammengeschmolzen. Ein weiterer Ausrutscher – und RB Leipzig könnte schon am Wochenende vorbeiziehen.
Klar ist aber auch, dass der FC Bayern als haushoher Favorit in die Partie gegen Köln geht. Der FC konnte seit über zehn Jahren nicht mehr gegen die Bayern gewinnen und war zuletzt ziemlich außer Form. Alles andere als ein deutlicher Heimsieg des Rekordmeisters wäre daher eine kleine Sensation. Aber das hat man schließlich vor dem Match gegen Arminia Bielefeld vor zwei Wochen auch gedacht. Endstand: 3:3.