Das war's für den FC Bayern München in der diesjährigen Champions League! Der Deutsche Meister agierte im Rückspiel gegen den FC Liverpool viel zu mutlos und war den Reds in jeglicher Hinsicht unterlegen. Am Ende triumphierte der LFC um Trainer Jürgen Klopp verdient mit 3:1 und zog ins Viertelfinale ein. Für die Bayern war das Spiel der letzte Beweis, dass der aktuelle Kader für die internationale Spitze einfach zu schwach ist.
“Wir haben heute unsere Grenzen aufgezeigt bekommen”, kommentierte Bayerns Trainer Niko Kovac nach der Partie. Es war eine ehrliche Einschätzung, der man nicht widersprechen konnte. Der FC Bayern ist am Mittwoch an einem deutlich stärkeren Gegner gescheitert und völlig zu Recht aus der Königsklasse geflogen.
Böser Fehler von Manuel Neuer
Dabei hatten viele Experten die Bayern nach dem 0:0 im Hinspiel sogar leicht im Vorteil gesehen. Doch eine starke Defensivleistung reicht eben nicht, um eine Mannschaft wie den FC Liverpool in zwei Partien auszuschalten. Zumal die Abwehr des FC Bayern im zweiten Duell gleich mehrfach patzte.
Nach einer taktisch gesprägten Anfangsphase ging Liverpool mit der ersten gefährlichen Szene gleich in Führung: Nach einem weiten Pass von van Dijk gewann Sadio Mané zunächst das Laufduell mit Rafinha – und hatte an der Strafraumgrenze dann plötzlich Manuel Neuer vor sich.
Der Bayern-Keeper hatte seinen Kasten ohne jede Not verlassen und ließ sich durch eine simple Drehung ausspielen. Mané musste den Ball nur noch ins leere Tor chippen.
Matip der Schwachpunkt bei Liverpool
Der Treffer schien eine Art Weckruf für den FC Bayern zu sein, der jetzt seine beste Phase in diesem Spiel hatte. Die Kovac-Elf bekam nun endlich mehr Tempo ins eigene Spiel, die Angriffe wurden ein bisschen zwingender.
Sechs Minuten vor der Halbzeit war dann plötzlich alles wieder offen: Serge Gnabry hatte sich stark auf der rechten Seite durchgesetzt, seine druckvolle Hereingabe wurde von Joel Matip zum 1:1 ins eigene Netz gelenkt.
Der Ex-Schalker Matip war in beiden Partien der große Schwachpunkt bei Liverpool, es bleibt die Frage, warum die Bayern die auffällige Unsicherheit des Innenverteidigers nicht besser nutzen konnten.
Liverpool in allen Belangen überlegen
Die Bayern hätten jetzt nur ein weiteres Tor gebraucht, um auf die Siegerstraße zu gelangen. Dementsprechend mutig und offensiv war der FCB im zweiten Durchgang erwartet worden. Es passierte aber genau das Gegenteil: Bayern scheiterte meist schon im Spielaufbau, strukturierte Angriffe waren höchst selten.
Stattdessen ergriff Liverpool die Initiative. Die Gäste hatten jetzt deutlich mehr Ballbesitz und wurden immer gefährlicher. Die Klopp-Elf wirkte einfach spritziger, taktisch reifer und hatte auch die besseren Individualisten.
Van Dijk düpiert Hummels und Martinez
Den verdienten Lohn erntete Liverpool in der 69. Minute: James Milner hatte eine Ecke gefährlich in den Strafraum gebracht, dort setzte sich Virgil van Dijk im Kopfballduell gleichzeitig gegen Hummels und Martinez durch und versenkte den Ball wuchtig im Bayern-Netz.
Bayern hätte nun noch mehr als 20 Minuten Zeit gehabt, sich aufzubäumen und um die Wende zu kämpfen. Eine Reaktion erfolgte allerdings nicht. Bayern wirkte hilflos, zeigte eine negative Körpersprache und schien sich frühzeitig der Niederlage zu fügen.
Mané gibt Bayern den Rest
Liverpool dominierte jetzt nach Belieben, stand defensiv perfekt – und startete immer wieder überfallartige Angriffe. Einer davon führte letztlich zur Entscheidung, als Mané einen traumhaften Pass von Mo Salah per Kopf zum 1:3 verwerterte (84.).
Ein überglücklicher Jürgen Klopp gab nachher zu, der Triumph sei auch für ihn persönlich etwas “ganz Besonderes” und ein echtes “Ausrufezeichen”, das seine Mannschaft gesetzt habe. Sein Gegenüber Niko Kovac redete nicht um den heißen Brei herum: “Liverpool war in beiden Spielen die bessere Mannschaft.”
Wie reagieren die Bayern-Bosse?
Die Bayern-Bosse um Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß verließen mit nachdenklichen Mienen das Stadion. Der große FC Bayern ist schon im Achtelfinale der Königsklasse gescheitert, das tut weh. Man wird davon ausgehen können, dass der Verein den angekündigten Umbruch im Sommer massiv voranreiben und dabei viel Geld in die Hand nehmen wird.
Bayern am Sonntag zu Hause gegen Mainz
Als Saisonziel bleibt für das Team von Trainer Niko Kovac jetzt noch das Double. In der Meisterschaft steht am Sonntag das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 an.
Dort ist ein Heimsieg absolute Pflicht, wenn man die Tabellenführung gegen den punktgleichen BVB behaupten will. Bei den Buchmachern sind die Bayern natürlich der haushohe Favorit. Wer auf einen Sieg des FCB setzt, kann sich bei Betsson die stabile Quote von 1,13 sichern.