Am letzten Tag einer Transferperiode geht es traditionell nochmal rund. Diesmal hat Hertha BSC einen Last-Minute-Deal klar gemacht, relativ überraschend haben sich die Berliner die Dienste von Marius Wolf gesichert. Der 24-Jährige hatte bei Borussia Dortmund eigentlich eine gute Vorbereitung gespielt, fand sich bei den ersten Pflichtspielen aber auf der Tribüne wieder. Nun tritt Wolf also die Flucht in die Hauptstadt an, vorerst gilt die Leihe nur für ein Jahr. Hertha hat einen schwachen Saisonstart hingelegt, nach nur einem Punkt aus drei Partien sahen die Verantwortlichen offenbar Handlungsbedarf.
Dass Borussia Dortmund seinen Kader in diesem Sommer rigoros ausdünnen würde, war zu erwarten. Der Name von Marius Wolf stand aber bei den Experten eigentlich nicht auf der Liste, wenn es um mögliche Abgänge ging. Nun kapituliert der Rechtsfuß offenbar doch vor der übermächtigen Konkurrenz und verlässt den BVB nach nur einem Jahr wieder.
Guter Start beim BVB
Marius Wolf war im Sommer 2018 für fünf Millionen Euro und mit großen Erwartungen von Eintracht Frankfurt zum BVB gewechselt. Und der Start war eigentlich recht verhißungsvoll: Wolf wurde regelmäßig eingesetzt, bereits am dritten Spieltag gelang ihm ausgerechnet gegen seinen Ex-Club der erste Treffer im Dortmunder Trikot.
Technische Defizite
Was damals noch nicht abzusehen war: Es sollte bis heute der einzige Pflichtspiel-Treffer von Wolf für die Borussia bleiben. Über weite Teile der Saison musste sich der Mittelfeldspieler mit einem Bankplatz begnügen. Zu deutlich waren schon nach kurzer Zeit die Defizite von Wolf im Kombinationsspiel, technisch fiel der 24-Jährige im BVB-Team deutlich ab.
Neue Rolle als Rechtsverteidiger
In der Rückrunde versuchte Trainer Lucien Favre dann das, was er vor über zehn Jahren schon erfolgreich mit Lukasz Piszczek geschafft hatte: Aus einem Offensivspieler einen rechten Verteidiger zu formen. Wolf gab sich zwar Mühe in der neuen Rolle, konnte aber dennoch nicht restlos überzeugen.
Überzeugend auf USA-Reise
Die Vorbereitung auf die neue Saison lief für Wolf dann eigentlich ganz passabel, vor allem auf der Dortmunder USA-Reise hinterließ der schussgewaltige Wolf einen guten Eindruck. Trotzdem reichte es danach nur zu einem Kurzeinsatz im Supercup gegen die Bayern (2:0), in den drei Ligaspielen wurde Wolf überhaupt nicht berücksichtigt.
Keine Aussicht auf Einsätze
Ob Herthas Coach Ante Covic mit Wolf eher in der Offensive oder als rechter Verteidiger plant, ist noch nicht bekannt. In jedem Fall gibt der überraschende Transfer dem Trainer einen deutlich größeren Spielraum. Hinten rechts hatte Lukas Klünter zuletzt nicht überzeugt, auch offensiv blieb Hertha in den ersten Partien einiges schuldig.
Hat Hertha eine Kaufoption?
Ob die Berliner sich auch eine Kaufoption gesichert haben, war bis dato ebenfalls noch nicht zu erfahren. Wolf besitzt in Dortmund noch einen Vertrag bis 2023. Sollte ein dauerhafter Wechsel zur Hertha zu Stande kommen, müsste der 24-Jährige wohl deutliche Einbußen beim Gehalt hinnehmen.