Im Winter-Trainingslager des FC Bayern München in Katar hatte es einen offenen Disput zwischen Trainer Hansi Flick und Sportdirektor Hasan Salihamidzic gegeben. Der Coach hatte mit Verweis auf die massiven Verletzungssorgen vehement auf personelle Verstärkungen für die Rückrunde gepocht. Salihamidzic gab sich irritiert und wies die Forderungen zurück. Nun scheint sich Flick in diesem Machtkampf durchgesetzt zu haben, denn die Bayern verkündeten am Mittwoch die Verpflichtung von Alvaro Odriozola. Der Rechtsverteidiger wird bis zum Saisonende von Real Madrid ausgeliehen, eine zusätzliche Kaufoption gibt es offenbar nicht!
Wie aus internen Kreisen zu hören ist, hatte das neue Vorstandsmitglied Oliver Kahn die Position des Trainers unterstützt. Demnach war auch der ehemalige Welttorhüter der Ansicht, dass die Bayern einen breiteren Kader für die Rückrunde benötigen. Daraufhin würde das Bemühen um Odriozola intensiviert.
Flicks Wunsch wird erfüllt
“Nach internen Gesprächen haben wir beschlossen, dem Wunsch unseres Cheftrainers Hansi Flick nach Verstärkung für die Defensive zu entsprechen. Gemeinsam fiel die Entscheidung für Alvaro Odriozola. Wir freuen uns sehr über die Verpflichtung und bedanken uns bei Real Madrid für die sehr partnerschaftlichen Gespräche”, ließ Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge sich zitieren.
Kimmich rückt dauerhaft auf die Sechs
Die Position auf der rechten Abwehrseite hatte für Flick eine zentrale Bedeutung. Der Coach sieht Joshua Kimmich dauerhaft im zentralen Mittelfeld, daher war der Posten des Rechtsverteidigers vakant. Odriozola kam bei Real nicht am ehemaligen Leverkusener Dani Carvajal vorbei und in dieser Saison nur auf vier Einsätze in der spanischen Liga.
Odriozola ein Typ wie Hakimi?
Die Bayern-Verantwortlichen trauen dem 24-Jährigen aber zu, für die Rückrunde eine entscheidende Verstärkung zu sein. “Er hat große Qualitäten und wir sind überzeugt, dass er uns sofort helfen kann. Wir sind glücklich, so einen Außenverteidiger gefunden zu haben”, kommentierte Hasan Salihamidzic.
Das spanische Fachblatt “AS” beschreibt Odriozola als pfeilschnellen Abwehrspieler mit großem Offensivdrang: “Er hat sehr viel Tempo und ist stark in der Bewegung nach vorne. Man kann ihm mit Achraf Hakimi von Borussia Dortmund vergleichen.”
Mögliches Debüt in Mainz
Der 1,78 Meter große Odriozola kam 2018 von Real Sociedad San Sebastian nach Madrid, konnte die hohen Erwartungen bislang aber nicht erfüllen. Dabei hatten die Königlichen für den Transfer seinerzeit stattliche 34 Millionen Euro locker gemacht. Experten bescheinigen Odriozola riesiges Potenzial, aber auch noch erhebliche Defizite im Defensivverhalten.
Am kommenden Samstag (25. Januar) beim Heimspiel gegen den FC Schalke 04 wird der Neuzugang wohl noch nicht im Kader der Bayern stehen. Sein Debüt in der Bundesliga könnte Alvaro Odriozola dann aber eine Woche später bei der Partie in Mainz (1. Februar) geben.
Nachwuchstalent Kühn kommt von Ajax Amsterdam
Ob der FC Bayern bis zum Ende der aktuellen Transferperiode noch einmal zuschlagen, ließen die Verantwortlichen offen. Bis zum 31. Januar hätten die Verantwortlichen noch die Möglichkeit, den Kader weiter zu verstärken.
Kommen soll in jedem Fall Nicolas Kühn von Ajax Amsterdam. Der 20-Jährige ist aber eher eine Investition für die Zukunft und soll zunächst in der Regionalliga-Mannschaft der Bayern eingesetzt werden.