Es war ein hartes Stück Arbeit, aber nach dem Schlusspfiff herrschte beim Hamburger SV die pure Erleichterung: Durch einen 2:1-Heimsieg gegen den SV Sandhausen hat der HSV seine Position als Tabellenführer der 2. Bundesliga gefestigt. Die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf dominierte die Partie am Mittwochabend über die kompletten 90 Minuten, brachte sich durch eine nachlässige Chancenverwertung aber selbst in Bedrängnis. Matchwinner war einmal mehr Pierre-Michel Lasogga mit zwei Treffern.
Nachdem der Lokalrivale FC St. Pauli am Vorabend gepatzt hatte (1:2 in Darmstadt), bot sich dem HSV gegen Sandhausen eine ideale Gelegenheit: Mit einem Sieg konnten die Rothosen zwischen sich und den Relegationsplatz satte sechs Punkte legen. Dass dies am Ende klappte, war vor allem Top-Torjäger Lasogga zu verdanken.
Wolf lobt Lasoggas Schusstechnik
Coach Hannes Wolf lächelte nach der Partie und verteilte ein Sonderlob: “Zum Glück hat Pierre-Michel Lasogga am Ende gezeigt, dass er doch ganz gut schießen kann.”
Damit bezog der Trainer sich auf den Siegtreffer in der 68. Minute, den der Top-Stürmer mit einer herrlichen Direktabnahme erzielt hatte. Sandhausens Keeper Schuhen war machtlos, obwohl Lasogga keinen optimalen Winkel für den Schuss hatte.
HSV vergibt reihenweise Chancen
Der HSV war von Beginn an klar tonangebend, die Gäste verschanzten sich komplett in der eigenen Hälfte. Trotz der sturen Defensiv-Taktik von Sandhausen schafften es die Hamburger aber trotzdem, sich immer wieder gute Chancen herauszuspielen. Nach zehn Minuten hatte Holtby die Führung schon auf dem Fuß, scheiterte aus kurzer Distanz aber an SVS-Torwart Schuhen.
Stand Lasogga beim ersten Tor im Abseits?
Auch Pierre-Michel Lasogga hätte sich schon viel früher in die Torschützenliste eintragen können, der 27-Jährige vergab aber gleich zwei Top-Gelegenheiten (20./34.). Erst als alles schon nach einem torlosen Remis zur Pause roch, schlug Lasogga das erste Mal zu.
Der Stürmer hatte aber Glück, dass die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten bei seinem Tor zum 1:0 (45.) nicht nach oben ging, Lasogga stand wohl haarscharf im Abseits.
Ausgleich durch Wooten
In der zweiten Halbzeit wurde der HSV dann zu passiv und verwaltete die Führung nur noch. Sandhausen wurde mutiger – und kam bei einem seiner wenigen Offensivszenen prompt zum Ausgleich. Ex-HSV-Verteidiger Diekmeier wurde von Jatta im Strafraum zu Fall gebracht, Referee Sören Storks zeigte zu Recht auf den Punkt. Andrew Wooten trat an und verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:1 (65.).
HSV zittert sich zum Sieg
Die Freude der Gäste wehrte aber nur drei Minuten, bis Lasogga den oben erwähnten Siegtreffer erzielte. In der Folgezeit drängte der HSV auf die Entscheidung, vergab seine Torchancen aber weiterhin kläglich.
Lasogga hätte in der 84. Minute fast seinen dritten Treffer erzielt, der Ball krachte aber an die Latte. So blieb es bis zur Nachspielzeit spannend, am Ende feierte der HSV aber einen völlig verdienten Heimsieg.
Comeback von Gideon Jung
Eine weitere erfreuliche Nachricht aus Sicht des HSV war das Comeback von Gideon Jung. Der 24-Jährige war mehr als ein halbes Jahr aufgrund eines Knorpelschadens ausgefallen und stand gegen Sandhausen erstmals wieder in der Startelf.
“Es hat sich toll angefühlt, wieder auf dem Platz zu stehen. Es war ein verdienter Sieg, auch wenn wir nach dem Wechsel nicht mehr ganz an die erste Halbzeit anknüpfen konnten”, so der Rückkehrer.
Samstag auswärts in Bielefeld
Für den Hamburger SV geht es schon am Samstag weiter mit einem Auswärtsspiel auf der Bielefelder Alm. Bei der Arminia ist der HSV mit einer Quote von 1,95 (Wetten.com) relativ klar favorisiert. Aber Vorsicht: Bielefeld ist gut drauf, am Mittwoch gelang ein spektakulärer 4:3-Sieg in Dresden.