Der deutsche Fußball-Meister heißt auch im Jahr 2019 FC Bayern München! Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac feierte am Samstag einen 5:1-Kantersieg gegen Eintracht Frankfurt und sicherte sich damit zum siebten Mal in Serie den Titel. Borussia Dortmund gewann zeitgleich zwar mit 2:0 bei Borussia Mönchengladbach, muss sich aber mit Platz zwei begnügen. Am Ende fehlten dem BVB nur zwei magere Zähler, um die Bayern-Dominanz zu durchbrechen. Die Chance ist vertan, der Bundesliga droht weiterhin Langeweile im Meisterkampf.
Für den FC Bayern fügte sich am Ende alles zusammen wie bei einem perfekten Drehbuch: Der Gegner aus Frankfurt war in der zweiten Halbzeit nur noch ein Spielball, die Altstars Arjen Robben und Franck Ribery bekamen nochmal ihre Bühne, erzielten jeweils einen Treffer – und auf der Tribüne weinte Präsident Uli Hoeneß hemmungslos vor Rührung.
Routinierter Jubel
Durch den souveränen 5:1-Sieg gegen hilflose Frankfurter machten die Bayern außerdem zum ersten Mal seit 19 Jahren wieder eine Meisterschaft im eigenen Stadion perfekt. Natürlich durften auch die obligatorischen Weißbier-Duschen nicht fehlen, der FC Bayern hat schließlich Routine im Feiern von Meisterschaften.
Bayern-Dominanz nicht gut für die Bundesliga
Dass die Bayern es am Ende wieder geschafft haben, ist allerdings kein gutes Signal für die restlichen Teams in Deutschland. Das “Produkt Bundesliga” verliert durch die erdrückende Dominanz zunehmend an Attraktivität.
Einige Journalisten jammerten am Samstag bereits, der FC Bayern möge sich doch endlich in eine europäische Superliga verabschieden, damit es hierzulande endlich mal wieder spannend wird beim Kampf um die Meisterschaft.
BVB kann Herbstmeisterschaft nicht vergolden
Immerhin: Erstmals seit 2009 fiel die Entscheidung erst am letzten Spieltag – dafür hat Borussia Dortmund gesorgt. Der BVB spielte eine fabelhafte Hinrunde, sicherte sich den inoffiziellen Titel des Herbstmeisters und hatte zwischenzeitlich mal neun Punkte Vorsprung auf die Bayern.
Die Borussia konnte das Niveau der ersten Saisonhälfte aber nicht halten. Unnötige Punktverluste gegen Frankfurt, Hoffenheim, Nürnberg, Augsburg, Schalke und Bremen kosteten den BVB am Ende den Titel. Ob diese Chance so schnell wiederkommt?
Bayern in der Rückrunde konstanter
“Wenn mir einer sagt, es war noch nie so leicht, Deutscher Meister zu werden wie in dieser Saison – dem zeige ich den Vogel. Es ist einfach brutal schwer”, sagte BVB-Kapitän Marco Reus am Samstag nach dem Sieg in Gladbach. Damit spielt der 29-Jährige sicher auch auf die grandiose Rückrunde der Bayern an.
Die Kovac-Elf war in den vergangenen Monaten enorm stabil und ließ kaum Punkte liegen. In den letzten 17 Partien holte Bayern insgesamt sechs Punkte mehr als der BVB, vor allem das klare 5:0 im direkten Duell war letztlich vorentscheidend.
Kovac-Entlassung wohl beschlossen – kommt van Bommel?
Am kommenden Wochenende steht für die Bayern dann noch das Pokalfinale gegen RB Leipzig an. Coach Niko Kovac könnte in seiner ersten Saison als Cheftrainer der Bayern also gleich das Double gewinnen. Ob ihm das eine Weiterbeschäftigung an der Säbener Straße beschwert, ist mehr als ungewiss.
Wer den fast schon bedrückt wirkenden Kovac während der Meisterfeierlichkeiten beobachtet hat, der ahnt bereits: Kovac weiß, was kommt. Experten gehen davon aus, dass die Bayern-Bosse im Sommer die Reißleine ziehen werden. Das Vertrauen in den 47-Jährigen war nie wirklich da, nach dem frühen Aus in der Champions League soll es komplett abhanden gekommen sein.
Bayern im Pokalfinale favorisiert
Als Nachfolger werden der ehemalige Bayern-Profi Mark van Bommel (derzeit Trainer beim PSV Eindhoven) sowie Julen Lopetegui (zuletzt bei Real Madrid) als Top-Kandidaten gehandelt.
Anstoß für das DFB-Pokalfinale ist am kommenden Samstag um 20 Uhr – wie üblich im Berliner Olympiastadion. Der FC Bayern geht als klarer Favorit in das Duell mit RB Leipzig, beim deutschen Top-Buchmacher Wetten.com gibt es für einen Bayern-Sieg in der regulären Spielzeit die attraktive Quote von 1,51.