Bruno Labbadia und der VfL Wolfsburg gehen nach dieser Spielzeit wohl getrennte Wege – das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Die Information ist durchaus überraschend, denn die Wölfe spielen derzeit ihre sportlich beste Saison seit Jahren. Die Gründe liegen offenbar in einem gestörten Verhältnis zu Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Dass Labbadia den VfL verlässt, kann aber auch mit einem Angebot aus der Bundesliga zu tun haben: Angeblich übernimmt der gebürtige Darmstädter zu neuen Saison den FC Schalke 04.
Für den VfL Wolfsburg läuft es derzeit richtig rund: Die Niedersachsen sind in der Liga seit vier Spielen ungeschlagen und rangieren auf dem fünften Tabellenplatz. Bis zu RB Leipzig auf dem vierten Rang sind es nur vier Punkte – der VfL könnte sich in dieser Saison tatsächlich für die Champions League qualifizieren.
Wolfsburgs Auferstehung unter Labbadia
Das sind beachtliche Aussichten für einen Verein, der in den beiden zurückliegenden Jahren nur um Haaresbreite den Abstieg in die zweite Bundesliga vermeiden konnte. Gleich zwei Mal rettete Wolfsburg sich in der Relegation. Eine solche sportliche Renaissance konnte in dieser Spielzeit eigentlich niemand erwarten.
VfL ist wieder ein Spitzenteam
Dass der Kader der Wölfe auch in den vergangenen Jahren stets besser war als der Tabellenplatz, ist ein offenes Geheimnis. Wie Coach Bruno Labbadia das Team aber stabilisiert und wieder zu einer Spitzenmannschaft geformt hat, ist mehr als beachtlich. Doch trotz dieser Leistung scheint Labbadia in Wolfsburg keine Zukunft zu haben – das berichtet unter anderem das kicker Sportmagazin.
Verhältnis zu Schmadtke wohl gestört
Sensationell ist diese Entwicklung für Kenner des VfL Wolfsburg aber nicht, denn diese Tendenz hatte sich seit Monaten angebahnt. Es ist schließlich bekannt, dass der Vertrag von Labbadia nach dieser Saison ausläuft. Da war es für Beobachter durchaus seltsam, dass weder der Verein noch der Trainer eine Verlängerung forcierten.
Inzwischen ist März und Labbadia und Geschäftsführer Jörg Schmadtke haben sich noch immer nicht zusammengesetzt, um über eine mögliche Vertragsverlängerung des Erfolgstrainers zu reden. Das Verhältnis zwischen den beiden ehemaligen Bundesliga-Profis soll angespannt sein, andere sprechen sogar von gegenseitigem Misstrauen.
Keine Kompromisse mehr
Schmadtke hat durchaus einen guten Ruf als cleverer Manager, hatte aber bei vielen seiner Stationen ein Problem mit dem Trainer. Labbadia hingegen hat jüngst betont, weniger Kompromisse machen zu wollen als in seiner Anfangszeit: “Ich bin in einer Lebensphase, in der es mir vor allem darum geht, glücklich zu sein mit dem, was ich mache.”
Hat Labbadia ein Angebot von Schalke?
Vielleicht findet der 53-Jährige aber sein Glück schon bald beim FC Schalke 04. Dort glaubt kaum noch jemand, dass Trainer Domenico Tedesco auch in der nächsten Saison noch auf der Bank sitzen wird. Laut dem TV-Sender Sky Sport News HD soll Bruno Labbadia der Top-Kandidat auf die Nachfolge sein.
Nach Bayer Leverkusen, dem Hamburger SV, dem VfB Stuttgart und dem VfL Wolfsburg wäre Schalke für Labbadia schon die fünfte Station in der höchsten deutschen Spielklasse. Für den ehemaligen Stürmer des FC Bayern wäre es sicher eine reizvolle Aufgabe, den Traditionsverein wieder in der Bundesligaspitze zu etablieren.
Wolfsburg am Sonntag gegen Werder
Bis zum Saisonende wird Labbadia aber sicher alles dafür tun, die Ziele mit den Wölfen zu erreichen. Die Rückkehr ins internationale Geschäft ist für den Deutschen Meister von 2009 greifbar nahe.
Am Sonntag (3. März) soll im Heimspiel gegen Werder Bremen der nächste Schritt gemacht werden. Der VfL ist in diesem Match mit einer Betsson-Quote von 2,16 leicht favorisiert.