Während des Spiels der Niederländer gegen die Polen schweifte Wolff-Christoph Fuss plötzlich ab und entschuldigte sich bei der deutschen Elf. Auch Lothar Matthäus stimmte ein. Eine Beschwerde von Sandro Wagner war wohl der Auslöser.
Wer das Spiel Niederlande gegen Polen auf Magenta-TV geschaut hat, der wurde stutzig. Plötzlich schickten Kommentator und Experte entschuldigende Worte in das EM-Camp der Deutschen nach Herzogenaurach. Schuld waren ein unüberlegter Kommentar und eine nur allzu deutliche Whatsapp.
Auf Seitenhieb folgte Whatsapp
Die Zuschauer fragten sich, was eigentlich passiert war und warum eine Entschuldigung vor Millionenpublikum notwendig und gerechtfertigt erscheinen sollte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten Wolff Fuss und Lothar Matthäus dem Oranje-Team Probleme in der Offensive unterstellt. Dabei blieb ein Vergleich mit dem DFB-Team nicht aus: „Lothar, das ist wohl das Einzige, was den Niederländern fehlt, um absolute Weltspitze zu sein. Wir haben ja schon darüber gesprochen: Ein Mittelstürmer von internationaler Größe – Deutschland kennt das Problem.“
Das deutsche Team saß in Herzogenaurach vor der Leinwand. Der Kommentar kam nicht wirklich gut an. Speziell Kai Havertz fühlte sich angegriffen. Schließlich hatten die Deutschen mit ihrem 5:1 Einstand gegen die Schotten mehr als abgeliefert. Sandro Wagner sah dies ähnlich und so sendete der Co-Trainer eine mahnende Whatsapp-Nachricht an die Adresse des Kommentators.
Wolff Fuss: Alles Quatsch
Fuss hatte wohl rechtzeitig auf sein Handy geschaut. Noch bevor es für die Polen und Holländer in die Kabinen ging, richtete der Kommentator seine Worte direkt an die deutsche Elf: „Uns hat eine Nachricht aus dem deutschen Lager erreicht. Als wir die Probleme im Sturm der Niederländer angesprochen und mit denen der deutschen Elf verglichen haben, gab es wohl leichte Irritationen im deutschen Team. Das ist alles Quatsch. Die deutsche Mannschaft besitzt mit Füllkrug, mit Havertz, Undav oder Beier in Breite und Spitze völlig andere Voraussetzungen und Möglichkeiten.“ Mit lieben Grüßen nach Herzogenaurach schloss Wolff Fuss seine Entschuldigungsansprache.
Lothar Matthäus setzte nach: „Das war alles nicht negativ gemeint.“ „Natürlich haben wir Spieler, die auch wissen, wo das Tor steht“, scherzte Matthäus. Der Experte gab auch zu, etwas an die Vergangenheit erinnert worden zu sein. „Vielleicht waren Gerd Müller oder Karl-Heinz-Rummenigge für mich noch eine Klasse besser.“ Aber das war alles nicht gegen unsere Stürmer gerichtet. Sie haben ein fantastisches Spiel gemacht, so das Resümee des RTL– und Magenta TV Experten.
Wolff Fuss: Nicht ohne Augenzwinkern
Fuss betonte, dass man die Sache nicht zu ernst nehmen sollte. „Alles geschah mit Augenzwinkern.“ Eigentlich nur eine nette Flachserei zwischen uns und den Jungs im EM-Camp. Wie Fuss der BILD verriet, habe er versprochen, sich für seinen Kommentar zu entschuldigen. Gesagt, getan.
Wir haben sehr gute Stürmer, was Fuss auch in der Live-Übertragung betont hatte. Falls dies nicht bei jedem ankam, könnte das „Gejohle im Homeground“ daran schuld gewesen sein. Matthäus stellte gegenüber BILD klar, dass die Äußerung nicht gegen Niclas Füllkrug oder Kai Havertz gerichtet war. „Es sollte einfach nur bedeuten, dass uns die Weltklasse-Stürmer von einst fehlen. Aber sie können sich im Laufe der EM dazu schießen…“