Stellt sich die Vereinsführung demonstrativ hinter ihren Coach, so heißt dies für den betroffenen Trainer in der Regel nichts Gutes. Nach dem 2:2 des VW-Clubs am vergangenen Wochenende gegen die TSG Hoffenheim hat sich Wolfsburgs Sportchef Marcel Schäfer zu Niko Kovac bekannt. Man wisse, dass nicht alles rund läuft. Der Kroate bleibe aber Trainer. Plan sei es, mit Kovac die Saison zu beenden.
Genau dieser zweite Teil der Aussage lässt dann aber aufhorchen. Niko Kovac hat eigentlich einen Vertrag bis 2025. Wird im Hintergrund anders geplant? Insider bestätigen mittlerweile, dass die VfL-Bosse längst einen Plan B haben. Offenbar gibt es zwei Szenarien.
Trennung von Kovac wohl spätestens am Saisonende
Setzt man Schäfers Aussage in den Kontext mit dem, was Journalisten in Wolfsburg in diesen Tagen so hören, dann scheint eines klar: Niko Kovac hat wohl keine Zukunft bei den Wölfen.
Im Sommer ist aller Voraussicht nach Schluss. Dazu passen die aktuellen Gerüchte, dass die Wolfsburger bereits im “branchenüblichen Rahmen” Kontakt zu Fabian Hürzeler vom FC St. Pauli aufgenommen haben sollen.
Es wurden demnach Möglichkeiten der Zusammenarbeit besprochen. Der Vertrag von Hürzeler läuft – Stand heute – zum Saisonende in Hamburg aus. Fakt ist aber, dass der Coach bei Kiezkickern im Falle des Aufstieges vermutlich verlängert.
Die 3 heißesten Kandidaten für die Kovac-Nachfolge
Sollte Kovac nicht mal bis zum Sommer in Wolfsburg bleiben und das ist – mit einem Blick auf die aktuellen Leistungen des Teams – mehr als denkbar, müssen andere Trainer in die Bresche springen. Wir haben ihnen folgend die potenziellen Kandidaten zusammengestellt. Alle drei Trainer wären sofort sowie im Sommer verfügbar.
Ralph Hasenhüttl
Wie man aus Wolfsburg hört, soll Ralph Hasenhüttl derzeit der Top-Kandidat für die Kovac-Nachfolge in Wolfsburg sein. Der 56jährige Österreicher ist seit November 2022 ohne Verein.
Hasenhüttl stand zuletzt in der Premier League beim FC Southampton an der Seitenlinie. Für den Österreicher spricht, dass er die Bundesliga bestens kennt, aus seiner Zeit in Ingolstadt und Leipzig.
Und wieder die Gerüchteküche: Angeblich haben Hasenhüttl und Marcel Schäfer bereits Ende des letzten Jahres erste Gespräche geführt, um eine mögliche Zusammenarbeit zu sondieren.
Urs Fischer
Des Weiteren beschäftigt man sich beim VW-Club wohl mit Urs Fischer. Der Schweizer gab im Herbst beim 1. FC Union Berlin auf, nachdem er in der Hauptstadt für ein sensationelles Fußball-Märchen gesorgt hat. Urs Fischer wäre für die Wolfsburger ein Kandidat, mit dem der Club durchaus eine langfristige Lösung anstreben kann.
Der Ex-Unioner steht für Kontinuität, die dem VfL Wolfsburg sehr gut zu Gesicht stehen würde. Fischer wäre zwar nicht die preiswerteste Trainerlösung. Für den VW-Club dürften die Gehaltsforderungen des Schweizer Erfolgstrainers aber locker bezahlbar sein.
Stefan Kuntz
Dann fällt rund um den VfL auch immer wieder der Name von Stefan Kuntz. Der ehemalige Coach der deutschen U21-Nationalelf wurde im Oktober als türkischer Nationaltrainer entlassen. Kuntz soll intern in Wolfsburg aber nur Außenseiter-Chancen auf die Kovac-Nachfolge haben, da seine Erfahrung als Clubtrainer eher bescheiden ist.
Die aktuelle Situation des VfL Wolfsburg
Mit sechs Siegen, fünf Unentschieden und neun Niederlagen sind die Wolfsburger derzeit nur auf dem 11. Tabellenplatz der Bundesliga zu finden. Der Rückstand zum europäischen Geschäft ist auf acht Punkte angewachsen.
In diesem Jahr hat der VfL vier Mal unentschieden gespielt, gegen schlagbare Gegner. Die Partien in Mainz, in Heidenheim sowie zu Hause gegen Köln sind mit einem 1:1 zu Ende gegangen. Am vergangenen Wochenende folgte das 2:2 gegen Hoffenheim.
Das nächste „Kovac-Endspiel“ gibt’s am Wochenende beim 1. FC Union Berlin. Im Anschluss werden die Gegner nicht leichter, zu Hause gegen Dortmund und Stuttgart sowie auswärts in Frankfurt und Leverkusen.