Nur wenige Tage nachdem sich der VfL Wolfsburg von Trainer Mark van Bommel getrennt hat, hat der Verein schon einen neuen Coach präsentiert. Die Liste der möglichen Kandidaten war lang. Die heißesten Favoriten auf die Nachfolge des Holländers waren Edin Terzic, der technische Leiter von Borussia Dortmund, der ehemalige Schalke-Coach Domenico Tedesco und Florian Kohfeldt, der bis zum Sommer der Cheftrainer des SV Werder Bremen gewesen war. Trotz des Abstiegs der Grün-Weißen wurde der 39-jährige, der im Jahr 2018 als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, immer wieder als ganz neuer Trainertyp gehandelt.
Besonders seine offensive Spielstrategie fand bei vielen Experten Anklang. So anscheinend auch beim VfL Wolfsburg. Die Wölfe und Kohfeldt wurden sich nämlich schnell einig und schon am Donnerstag leitete er sein erstes Training.
Kohfeldt erstmals als Trainer in der Champions League
Schon bei seiner Vorstellung sprach Florian Kohfeldt wohl das an, was alles von ihm erwarten werden: Die Rückkehr des Offensivfußballs. Mit schnellen Umschaltspiel und aggressiven Pressing soll die Negativserie von acht Spielen ohne Sieg beendet werden. Allerdings befindet sich der junge Trainer nach 20 Jahren beim SV Werder Bremen vor einer völlig neuen Aufgabe.
Vor allem aber auch bei einer Mannschaft, die noch in dieser Saison die Chance hat, international ganz weit zu kommen. Bei den Wölfen unterschrieb er nun einen Vertrag bis 2023. Für seinen Ex-Club, der derzeit in der zweiten Liga dahintaumelt, kommt diese Neuanstellung ebenfalls gelegen, da nun sein Gehalt eingespart werden kann.
Schwere Aufgaben gegen Leverkusen und Salzburg
Nur zwei Tage bleiben Florian Kohfeldt nun, um sich und die Mannschaft auf die Partie gegen Bayer 04 Leverkusen vorzubereiten. Gegenüber des Sportsenders Sky versprach der 39-jährige einen mutigen Auftritt. Immerhin verlor die Werkself unter der Woche im DFB-Pokal gerade gegen den Karlsruher SC.
Für Kohfeldt bleibt aber wenig Zeit, denn nach der Partie in der Bundesliga steht in der Königsklasse ein heimliches Endspiel gegen RB Salzburg an.
Nicht nur für die Vereinsführung um Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer, sondern auch der neue Trainer verfolgen nämlich vor allem ein Ziel und das ist der Einzug in das Achtelfinale der Champions League. Um das zu erreichen, muss gegen Salzburg ein Sieg her.
Das Kapitel Werder Bremen ist abgehakt
Für Florian Kohfeldt scheint die Verpflichtung bei den Wölfen so etwas wie eine Bewährungsprobe zu werden. Immer wieder wurde er in seiner Zeit bei Werder Bremen für sein offensives Auftreten und seinen Mut nach vorne spielen zu lassen, gelobt.
Erst kurz bevor der Abstieg bei Grün-Weiß besiegelt war, musste er den Verein verlassen. Im letzten Spiel saß Werderlegende Thomas Schaaf auf der Trainerbank. Doch auch er konnte den Abstieg nicht verhindern. Für Kohfeldt als auch für die Wölfe bricht nun also ein neues Zeitalter an und beide können sich zunächst in er Liga und dann in Königsklasse beweisen.
Wout Weghorst gegen Salzburg wieder fit?
In seinem ersten Spiel mit dem VfL Wolfsburg wird der neue Trainer noch auf ein paar Stammspieler verzichten müssen. Es fehlen Jerome Roussillon aufgrund einer Wadenprellung, Admir Mehmedi und Luca Waldschmidt, die beide muskuläre Probleme haben, und Wout Weghorst, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
Immerhin könnte der so wichtige Stürmer Wout Weghorst gegen RB Salzburg in den Kader zurückkehren. Schmälern würde das die Chancen der Wölfe in dieser schweren Partei sicherlich nicht.