Überraschende Wende im Transfer-Poker um Timo Werner: Der Nationalspieler hat dem FC Bayern München nun eine klare Absage erteilt – und zwar öffentlich! Dabei galt ein Wechsel von Werner zum Rekordmeister eigentlich als ausgemachte Sache. Erst vor wenigen Wochen hatten diverse Medien vermeldet, der Transfer sei nur noch Formsache. Vor allem Bayern-Trainer Hansi Flick habe intern massiv auf die Verpflichtung gedrängt. Nun kommt alles anders – und das hat offenbar mit den Aussagen der Bayern-Bosse im vergangenen Jahr zu tun. Timo Werner gibt zu erkennen, dass es sich von den Bayern nicht genügend wertgeschätzt fühlt.
In der Tat ist es kein Geheimnis, dass beim FC Bayern nicht jeder Verantwortliche von den sportlichen Qualitäten Timo Werners überzeugt ist. Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte sich im vergangenen Sommer beispielsweise deutlich gegen eine Verpflichtung des pfeilschnellen Stürmers von RB Leipzig ausgesprochen. Auch Bayerns Ex-Trainer Niko Kovac hatte für Werner keine Verwendung.
Kahn und Flick als Fürsprecher
Dennoch sah zuletzt alles danach aus, als wenn es den 24-Jährigen an die Säbener Straße ziehen würde. Denn die Situation in der sportlichen Führung des FC Bayern hat sich inzwischen grundlegend geändert. Cheftrainer Hansi Flick und auch das mächtige neue Vorstandsmitglied Oliver Kahn sollen große Befürworter eines Werner-Deals sein.
Werner vermisst Überzeugung bei den Bayern-Bossen
Aber daraus wird zumindest in der nächsten Transferphase nichts, wie Werner jetzt in einem großen Interview mit der Bild-Zeitung bekannt gab. Die Begründung ist dabei durchaus pikant: “Bei einem Wechsel müsste die gegenseitige Wertschätzung maximal da sein. Deswegen fiel die Entscheidung das letzte Mal ja auch für RB Leipzig. Mein zukünftiger Club muss mir eben genau dieses Gefühl vermitteln.”
Aktuelle Ausstiegsklausel bei 60 Millionen
Ein klarer Seitenhieb an die Adresse der Bayern-Bosse, die Werner in der Vergangenheit zu oft als eine Art Notlösung betrachtet hatten. Denn erst als die schon fest vereinbarte Verpflichtung von Leroy Sané wegen der Verletzung des ManCity-Stürmers im letzten Sommer platzte, wurde Werner für die Bayern zu einer ernsthaften Option.
Dank einer Ausstiegsklausel hätte der FC Bayern sogar nur 25 Millionen Euro auf den Tisch legen müssen – entschied sich aber trotzdem gegen Werner. Dieser gab sich damals schon beleidigt und verlängerte seinen Vertrag bei RB Leipzig bis 2023. Jetzt soll die Ausstiegsklausel bei knapp 60 Millionen Euro liegen.
Wechsel ins Ausland als nächster Karriere-Schritt
Der eindeutige Korb für die Bayern ist auch deshalb überraschend, weil Werner den Rekordmeister mehrfach als “einzige Option” bei einem Wechsel innerhalb der Bundesliga bezeichnet hatte. Und den Schritt ins Ausland traue er sich noch nicht zu, so hieß es zumindest immer aus seinem Umfeld.
Aber auch das scheint sich grundlegend geändert zu haben. In besagtem Interview spricht Werner sehr konkret einen Wechsel in eine andere europäische Top-Liga an: “Die Bayern sind zweifellos ein toller Club. Aber wenn ein Wechsel konkret wird, dann würde mich der Schritt ins Ausland auf jeden Fall mehr reizen.”
Liverpool und Chelsea haben Werner auf dem Zettel
Als wahrscheinlich gilt, dass die Premier League dann das anvisierte Ziel des 24-Jährigen wäre. Jürgen Klopp soll Werner ganz oben auf der Einkaufsliste für den FC Liverpool haben, auch der FC Chelsea hat Gerüchten zu Folge großes Interesse. Aktuell sieht es – auch wegen der Coronakrise – aber so aus, als würde Werner zumindest noch in der kommenden Saison in Leipzig kicken.