Nun also doch: Kapitän Kevin Vogt (26) verlängert bei der TSG Hoffenheim. Damit sind auch diverse Wechselgerüchte endgültig vom Tisch. Der Spieler erteilte nicht nur dem FC Bayern München eine Absage, sondern bekräftigte auch, dass es ihn mit Stolz erfülle, als Kapitän der Kraichgauer aufzulaufen.
Defensiv-Allrounder Kevin Vogt hat seinen Vertrag bis Sommer 2022 verlängert. Sein bisheriges Arbeitspapier war bis 2020 datiert. Damit hat die TSG eine weitere äußerst wichtige Personalie unter Dach und Fach gebracht. Zuvor verlängerte der Klub bereits mit drei Leistungsträgern und Säulen innerhalb des Teams.
TSG-Fußballdirektor Alexander Rosen (39) sprach von einer “nachhaltigen Planung”, die nun Früchte tragen würde. “Es sind nicht immer die vermeintlich spektakulären Neuverpflichtungen, sondern vor allem die Arbeit am bereits bestehenden Kader”, die diesen Erfolg ausmachen würden, so Rosen. Kevin habe sich “nicht nur zu einer zentralen Persönlichkeit bei der TSG entwickelt”, er sei “mit seinem überragenden Spielaufbau und seinem Tempo offensiv wie defensiv von herausragendem Wert für uns”, so ein merklich stolzer Rosen.
Vogt wurde zuletzt immer wieder mit dem Rekordmeister Bayern München in Verbindung gebracht. Obwohl FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge offiziell den Transfer bereits abschrieb, berichteten verschiedene Medien dennoch von geheimen Treffen, um den Wechsel zu forcieren. Deshalb kommt die Meldung der Vertragsverlängerung nun durchaus überraschend.
“Am Ende waren für mich sowohl die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten als auch die Ambitionen des Klubs entscheidend”, so Vogt, der mit der TSG Hoffenheim in der neuen Spielzeit in der Champions League spielen wird. “Außerdem trage ich gerne und voller Stolz Verantwortung für ein Team, das mit seiner Art zu spielen so vielen Menschen Freude bereitet”. Die Kapitänsbinde sei für ihn eine “Auszeichnung, aber auch Verpflichtung”.
Kevin Vogt: über die Champions League nun zu Jogi?
Vogt war 2016 vom 1. FC Köln nach Hoffenheim gewechselt. Der 26-Jährige wurde zum Dauerbrenner und Leistungsträger. Er absolvierte 62 Bundesligaspiele und sieben Europapokalspiele. In der vergangenen Saison musste die TSG noch in der Europa League ran, nachdem das Team von Trainer Julian Nagelsmann in der Qualifikation zur Champions League am FC Liverpool gescheitert war. Aufgrund des dritten Ranges in der Abschlusstabelle 2017/18 qualifizierten sich die Kraichgauer nun direkt für die Gruppenphase der “Königsklasse”. Vogt war in der letzten Saison hinter Eugen Polanski noch Vizekapitän. Im Trainingslager zur anstehenden Spielzeit bestimmten Nagelsmann und die Spieler den Defensivspezialisten zum neuen Spielführer. Trotz der damaligen hartnäckigen Wechselgerüchte.
Vor Vogt hatten bereits die Stammspieler Kerem Demirbay (25), Andrej Kramaric (27) und Pavel Kadarabek (26) ihre Verträge verlängert. Vogt könnte durchaus auch ein Kandidat für die deutsche Nationalmannschaft werden. Von der U-18 bis zur U-21 durchlief er sämtliche Jugendnationalteams (17 Einsätze). Für die A-Mannschaft wurde Vogt noch nicht berücksichtigt und war deshalb auch nicht bei der Weltmeisterschaft in Russland dabei. Das desaströse Abschneiden des Teams von Bundestrainer Joachim Löw könnte den bisher Nicht-Berücksichtigten – wie Vogt – nun zum Vorteil gelangen.
Am Freitagabend wird Kevin Vogt mit der TSG Hoffenheim ausgerechnet beim FC Bayern München zum Auftakt der neuen Bundesliga-Spielzeit antreten (20.30 Uhr).