Fünf Jahre lang trug Lewis Holtby das Trikot des Hamburger Sportvereins, im Sommer endet diese Ära nun. Der Club wird den auslaufenden Vertrag des Mittelfeldspielers nicht verlängern, das gab der HSV am Freitag bekannt. Holtby zählte in Hamburg seit Jahren zu den Top-Verdienern, die Leistung des 28-Jährigen passte aber schon lange nicht mehr zum üppigen Gehalt. Jetzt muss Holtby sich einen neuen Arbeitgeber suchen, angeblicn gibt es Interesse von seinem Ex-Club Schalke 04.
Der Hamburger SV erlebt seit Jahren einen sportlichen Niedergang, aktuell kämpft der Traditionsclub um den direkten Wiederaufstieg in die erste Bundesliga. Das Chaos hat auch dazu geführt, dass das Personal beim HSV fast permanent ausgetauscht wurde. Echte Identifikationsfiguren auf dem Platz gab es kaum noch.
Holtby war ein HSV-Urgestein
Wirkliche Gesichter des HSV waren zuletzt eigentlich nur noch Pierre-Michel Lasogga, Gideon Jung – und eben Lewis Holtby. Während die beiden Erstgenannten immer noch als Hoffnungsträger für die kommenden Jahre gelten, ist für Holtby demnächst kein Platz mehr. Der Verein hat einstimmig entschieden, den Vertrag mit dem ehemaligen Kapitän nicht mehr zu verlängern.
Unter Wolf kein Stammspieler mehr
Der Rauswurf hat zwei Gründe: Zum einen muss der klamme Verein auf sein Budget achten. Holtbys Vertrag rührt noch aus Erstligazeiten und passt schon lange nicht mehr zu den finanziellen Rahmenbedingungen des HSV. Und dann wäre da natürlich noch der sportliche Aspekt.
Unter Trainer Hannes Wolf ist Holtby – der zwischen 2010 und 2012 sogar drei Länderspiele für Deutschland machte – schon lange kein Stammspieler mehr, zuletzt gegen Darmstadt wurde der 28-Jährige erst 20 Minuten vor Schluss eingewechselt.
“Entscheidung professionell aufgenommen”
HSV-Sportvorstand Ralf Becker informierte Holtby am Freitagmorgen über die Entscheidung und gab später bekannt: “Lewis hat unsere Entscheidung sehr professionell aufgenommen. Er wird sich weiterhin maximal in unsere gemeinsamen Aufgaben knien und seinen Beitrag dazu leisten, mit dem HSV den größtmöglichen sportlichen Erfolg zu erreichen.”
Holtby war im Jahr 2014 nach Hamburg gekommen, zunächst auf Leihbasis von den Tottenham Hotspur. Der ehemalige Mainzer überzeugte in seiner ersten Saison im HSV-Dress und wurde später fest verpflichtet. Es folgten vier weitere Jahre mit vielen Höhen und Tiefen.
Rauswurf hatte sich angebahnt
In dieser Saison kommt Holtby auf 27 Pflichtspiele mit fünf Toren. Seit Christian Titz – der als großer Förderer Holtbys galt – als Trainer des HSV entlassen wurde, sank der Stern des 28-Jährigen aber rapide.
Intern wurde schon lange vermutet, dass sich die Wege von Holtby und dem HSV nach dieser Saison trennen würden. Der Club machte keine Anstalten den Vertrag zu verlängern, auch Holtby hielt sich in diesem Zusammenhang stets bedeckt. Seit Freitag ist nun also klar, dass die fünfjährige Zeit des Mittelfeldspielers in Hamburg enden wird.
Wechsel zu Schalke?
Holtbys Berater Marcus Noack sagte der “Hamburger Morgenpost” sogleich, dass bereits zahlreiche Angebote für den Offensivspieler vorliegen würden. Darunter seien Angebote aus der ersten Bundesliga, aber auch aus dem Ausland.
Gerüchten zu Folge hat der FC Schalke 04 inzwischen Kontakt zu Holtby aufgenommen, in Gelsenkirchen plant man im Sommer einen massiven Umbruch. Mit Holtby als zentraler Figur?
HSV auswärts in Bochum
Nach der Länderspielpause geht es für den Hamburger SV am 30. März zunächst weiter mit dem wichtigen Auswärtsspiel gegen den VfL Bochum – dann vielleicht wieder mit Holtby in der Startelf? Bei den Buchmachern ist der HSV in diesem Match jedenfalls leicht favorisiert: Bei Betsson gibt es für einen Hamburger Auswärtssieg die starke Quote von 2,31.