Kampf ums DFB-Tor: Warum alles für Oliver Baumann spricht

Der Run um das DFB-Tor zwischen Baumann und Nübel ist eröffnet. Dabei scheint gerade Baumann der klare Favorit zu sein.

Es gibt in der deutschen Nationalelf wohl kaum eine andere Position, die so heiß diskutiert wird, wie die des Torhüters. Nicht zu Unrecht, denn gerade mit Neuer war der Platz in den letzten Jahren ausgesprochen gut besetzt. Doch wer wird sein Nachfolger? Kann sich Oliver Baumann dauerhaft gegen Alex Nübel durchsetzen?

Oliver Baumann darf hoffen: Bei seiner DFB-Premiere im Spiel gegen die Niederlande in der Nations League entwickelte er sich zum sicheren Rückhalt für das Team und konnte einen wichtigen Beitrag zum 1:0-Ergebnis leisten. Mit seinen 34 Jahren ist er der drittälteste Debütant, den die deutsche Nationalelf bei ihren Länderspielen aufzuweisen hatte. Für ihn dürfte es nicht der letzte Einsatz im DFB-Tor gewesen sein. Auch Julian Nagelsmann zeigte sich im Anschluss an das Spiel zufrieden und offen für weitere potenzielle Einsätze.

Deutschland zieht ins Viertelfinale

Baumann ist bei der deutschen Nationalmannschaft kein Unbekannter. Vier Jahre lang hat er auf seinen Einsatz bei dem Team gewartet und nun im Spiel gegen Schottland die erhoffte Chance bekommen. Nagelmann erklärte, dass Baumann in der aktuellen Saison durchaus ein wenig stärker sei als Nübel. Ob sich dies aber in den kommenden Wochen immer wieder bestätigt werde, sei noch vollkommen offen.

Baumann musste bislang 26 Mal die Spiele der Nationalmannschaft von der Bank aus mitverfolgen. Beim Spiel gegen Schottland konnte er jetzt sein Können unter Beweis stellen und glänzte in der 90. Minute mit einer Parade gegen Donyell Malen, mit der er schließlich den Sieg sicherte.

Auch Alex Nübel feierte bereits sein Debüt im DFB-Tor. Er wurde im Spiel gegen Bosnien und Herzegowina ins Tor geschickt.

Baumann zeigte sich zufrieden

Nach Spielende zeigte sich Baumann mit Blick auf sein DFB-Debüt zufrieden und betonte, dass der Tag für ihn nicht hätte besser enden können. Bei der Frage nach der Zukunft und ob er sich gegen Nübel im Tor durchsetzen wird, agierte er jedoch zurückhaltend. Schon jetzt steht allerdings fest, dass das Jobsharing zwischen Nübel und Baumann beim nächsten Spiel enden wird. So erklärte Baumann, dass es noch keinerlei Absprachen mit Julian Nagelsmann geben würde.

Damit bleibt der Kampf um das deutsche Tor durchaus spannend. Zumal es nach langer Zeit endlich mal wieder einen Wettbewerb auf Augenhöhe gibt, nachdem sich Marc-André ter Stegen mit einem Patellesehnenriss schwer verletzt hat.

Wenig Pluspunkt beim Debüt für Nübel

Nübel konnte beim Spiel gegen Bosnien und Herzegowina längst nicht so viele Pluspunkte sammeln wie jetzt Baumann. Er hielt den Kopfball von Dzeko nicht, zeigte sich nach dem Spielende aber trotzdem zuversichtlich. So betonte er, dass der Kopfball gekonnt gesetzt gewesen sei. Es wäre demnach durchaus schwer gewesen, diesen zu halten. Froh zeigte sich Nübel vor allem darüber, dass die Mannschaft trotz des Gegentors gewann.

Mit Blick auf die Zukunft im deutschen Tor erklärte Julian Nagelsmann, dass es in der deutschen Nationalelf keinen künstlichen Konkurrenzkampf geben wird. Stattdessen haben es Nübel und Baumann gleichermaßen verdient, bei den Spielen ihre Chance zu bekommen.