In der heimischen Premier League spielt der FC Liverpool eine fast schon unfassbar gute Saison. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp hat in Englands höchster Spielklasse 25 von 26 Partien gewonnen. Die erste Meisterschaft seit 30 Jahren ist nur noch Formsache, höchst wahrscheinlich wird die Klopp-Elf auch einen Punkte-Rekord für die Ewigkeit aufstellen. Da ist es erstaunlich, dass Liverpool in der Champions League bei Auswärtsspielen immer wieder große Probleme hat. Jetzt ging im Achtelfinale das Hinspiel bei Atletico Madrid mit 0:1 verloren. Der LFC steht damit unter Druck – und Jürgen Klopp verspricht den Spaniern schon mal einen heißen Tanz in Anfield.
Schon in der Gruppenphase der laufenden Saison in der Königsklasse hat sich der FC Liverpool schwer getan. Am letzten Spieltag der Vorrunde musste der souveräne Tabellenführer der Premier League sogar in ein “Endspiel” bei RB Salzburg. Bei einer Niederlage wären die Reds draußen gewesen.
Diesmal brachte das Wanda Metropolitano kein Glück
Liverpool konnte dieses Szenario – so wie im Vorjahr – aber abwenden. Damals ging es anschließend bis zum Endspiel und dem großen Triumph im Stadion Wanda Metropolitano, der Heimstätte von Atletico Madrid. Genau dorthin kehrte der LFC am Dienstagabend zurück. Und diesmal werden die Spieler und Jürgen Klopp keine positiven Erinnerungen mit nach Hause nehmen – ganz im Gegenteil.
Frühes Tor entscheidet die Partie
Denn die Spanier waren der erwartet unangenehme Gegner. Atletico versuchte mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln “irgendwie ein Ergebnis herauszudrücken”, wie es Klopp später nannte. Die Spieler von Trainer Diego Simeone nutzten jede Gelegenheit, um zu provozieren und Zeit zu schinden.
Dazu hatte Atletico auch das nötige Spielglück: Nach einer Ecke fiel der Ball dem Mittelfeldspieler Saúl direkt vor die Füße, der 25-Jährige schob den Ball locker zum 1:0 (4.) ein.
Klopp hadert mit den Schiedsrichtern
“Wenn man in diesem Hexenkessel gegen diesen hoch motivierten Gegner spielt, dann sollte man besser nicht in Rückstand geraten. Aber genau das ist uns passiert”, so Klopp. Der ehemalige BVB-Coach haderte auch mit den Schiedrichtern, die sich vor dem Treffer eine klare Fehlentscheidung bei einem Einwurf leisteten.
Atletico mit defensivem Bollwerk
Zur Wahrheit gehört aber auch: Liverpool hatte nach dem Rückstand noch 86 Minuten Zeit, um das Ergebnis zu korrigieren. Aber Atletico verteidigte unglaublich stark, oft waren die Spanier mit allen zehn Feldspielern im Drittel vor dem eigenen Tor aufgereiht. Es war für Liverpool einfach kein Durchkommen. Selten hat man die Reds in dieser Saison offensiv so harmlos gesehen.
Klopp verspricht heißen Tanz im Rückspiel
Die ohnehin schon enthusiastischen Atletico-Fans wurden permanent von Trainer Simeone an der Seitenlinie angetrieben, es war ein einziges Spektakel. “Ich frage mich, ob Diego überhaupt was vom Spiel mitbekommen hat”, bemerkte Klopp später süffisant.
Der deutsche Coach versuchte aber, die unglückliche Niederlage nicht weiter zu dramatisieren: “Es ist ja eigentlich erst Halbzeit. Es kommen noch weitere 90 Minuten. Und glücklicherweise findet diese zweite Hälfte in Liverpool statt – und dann wird die Sache anders aussehen. Atletico wird Anfield zu spüren bekommen, das verspreche ich.
“Willkommen in Anfield”
Und dann richtete Jürgen Klopp noch eine Botschaft an die spanischen Fans: “Allen, die das Glück hatten ein Ticket für das Rückspiel zu ergattern, denen kann ich schon mal sagen: Willkommen in Anfield.” Was Klopp meinte: Atletico wird in Liverpool durch die rote Hölle gehen.