Das 0:1 gegen Mexiko am Sonntagabend kam überraschend. Wohl kaum einer hatte damit gerechnet, dass die deutsche Mannschaft zum ersten Mal seit 1982 mit einer Auftaktniederlage in die Weltmeisterschaft startet. Die Ursache liegen dabei klar auf der Hand und auch Mats Hummels sprach diese nach der Begegnung überraschend deutlich an und war über die fehlende Unterstützung in der Defensive seiner Teamkollegen sichtlich erbost.
Ein Blick auf die Zahlen macht schnell deutlich, wo die Probleme der DFB-Elf bei der 0:1-Niederlage gegen Mexiko lagen. Schließlich kam die Mannschaft von Jogi Löw nur auf eine Zweikampfquote von 44%. Ein Wert, mit dem man in einem WM-Spiel nicht weit kommt und das schon gar nicht, wenn es gegen sehr leidenschaftliche und aggressive Mexikaner geht, die alles aus sich herausholen. Doch auch ohne die Statistiken vor sich liegen zu haben, konnte man die Mängel im Spiel der deutschen Nationalmannschaft schnell ausfindig machen. Immer wieder fing sich die DFB-Elf unnötige Konter und verlor den Ball in Bereichen, in denen man ihn auf keinen Fall verlieren darf.
Hummels und das fehlende Gleichgewicht zwischen Offen- und Defensive
So auch beim Gegentreffer, den Sami Khedira lapidar einleitete, als er sich von Hector Herrera viel zu einfach den Ball abnehmen ließ. Dann ging es wieder einmal ganz schnell. Mats Hummels rückt aus der Abwehrkette heraus, hat dabei aber keine Chance an den Ball zu kommen, reißt damit letztlich eine riesige Lücke, die letztlich dann auch das 0:1 zur Folge haben sollte. Eine Anreihung von Fehlern, die sich im Spielverlauf immer wieder gezeigt hat und Hummels sichtlich sauer aufgestoßen ist. Nach dem Spiel macht der Innenverteidiger seinem Ärgern dann angesprochen auf das Ungleichgewicht zwischen Defensive und Offensive Luft: „Ich spreche es intern immer wieder an, dass die Absicherung nach hinten nicht gut genug funktioniert. Ich stand mit Jerome Boateng immer wieder alleine hinten“, so Hummels, der davor auch nicht nur seine Mitspieler, sondern indirekt auch Bundestrainer Joachim Löw kritisierte: „Wenn sieben oder acht Spieler von uns offensiv spielen, ist klar, dass die offensive Wucht größer ist als die defensive Stabilität.“
Am Montag werden die Probleme der Mannschaft nun intern angesprochen. Ein öffentliches Training wird es nicht geben und auch eine Pressekonferenz ist für heute nicht geplant.