Das Jahr 2018 wird in der Vereinsgeschichte des einst ruhmreichen Hamburger Sportvereins für immer ein düsteres Kapitel markieren. Der Abstieg aus der ersten Bundesliga steckt den Anhängern und Verantwortlichen noch immer in den Knochen. Und dennoch könnte dieses Jahr noch halbwegs versöhnlich enden, wenn der HSV als Tabellenführer der zweiten Liga in die Winterpause geht. Dazu müssen im Heimspiel gegen den Aufsteiger SC Paderborn (Freitag um 18:30 Uhr) natürlich drei Punkte her. Aber Trainer Hannes Wolf erwartet einen extrem gefährlichen Gegner.
Noch drei Partien stehen für den HSV bis Weihnachten an, nach dem Match gegen Paderborn geht es jeweils auswärts gegen Duisburg und Kiel. Das Heimspiel gegen die Gäste aus Ostwestfalen ist für die Mannschaft von Coach Hannes Wolf also bereits der letzte Auftritt vor den eigenen Fans. Und die hätten es wirklich verdient, das Volksparkstadion nochmal mit einem Sieg zu verlassen. Trotz des Abstiegs sind die Zuschauerzahlen in Hamburg beeindruckend, auch gegen Paderborn werden wieder mindestens 48.000 Anhänger da sein.
Wolf hat großen Respekt vor Paderborn
Wolf weiß aber, dass der erhoffte Dreier nur mit einem harten Stück Arbeit eingefahren werden kann: “Wir brauchen eine Top-Leistung. Paderborn hat sehr viel Qualität und ist eine Mannschaft, die richtig was entwickeln kann.” Der HSV-Coach lobte seinen Paderborner Kollegen Steffen Baumgart auf der obligatorischen Spieltags-Pressekonferenz in den höchsten Tönen: “Er vermittelt seiner Mannschaft eine klare Idee und konstante Intensität.” Der SCP agiere “zielstrebig und dynamisch” – ganz so wie Baumgart früher als Spieler, als er noch als Stürmer für Hansa Rostock auf Torejagd ging.
“Müssen auf Klement aufpassen”
Besonders die starke Offensive der Paderborner bereitet Hannes Wolf ein paar Sorgenfalten. Der Aufsteiger hat in 15 Partien bereits 33 Treffer erzielt und stellt damit die zweitbeste Offensivreihe der zweiten Bundesliga. Vor allem SCP-Mittelfeldregisseur Philipp Klement hat Wolf als echte Bedrohung für das HSV-Tor ausgemacht. “Auf den müssen wir echt aufpassen und nicht so viele Pässe auf ihn zulassen. Er spielt wirklich eine sehr gute Saison”, so der HSV-Trainer über Klement, der in dieser Spielzeit bereits neun Tore erzielt hat.
Fällt HSV-Keeper Pollersbeck verletzt aus?
Zu Hause hat der HSV in dieser Saison einige Probleme: In der Heimtabelle der zweiten Liga steht der ehemalige Bundesliga-Dino nur auf dem zehnten Platz. Von den vergangenen fünf Heimspielen konnten die Hamburger nur ein einziges gewinnen. Auch deshalb mal Wolf seine Mannschaft zu “Geduld” und “taktischer Disziplin”. Da passt es Wolf überhaupt nicht ins Konzept, dass Stammkeeper Julian Pollersbeck gegen Paderborn ausfallen könnte. Der Torwart leidet unter akuten Rückenproblemen, ein Einsatz wird sich erst kurz vor dem Spiel entscheiden.
Fernduell mit dem 1. FC Köln
Für den HSV geht es am Freitagabend auch darum, die Tabellenführung zu verteidigen. Der 1. FC Köln hat aktuell nur einen Zähler Rückstand und tritt zeitgleich in Regensburg an – es kommt also zu einem echten Fernduell. Die Quoten auf den HSV sind bei den Buchmachern übrigens überraschend hoch. Immerhin empfängt ein Bundesliga-Absteiger und aktueller Tabellenführer einen Aufsteiger und Tabellenneunten. Bei Betsson gibt es für einen HSV-Sieg die starke Quote von 1,71. Auch die Wettanbieter erwarten offenbar eine umkämpfte Partie.