Der VfB Stuttgart holte bislang nur einen einzigen Punkt aus den acht Auswärtsspielen in dieser Spielzeit. In Sinsheim sollte daher am Abend nun endlich der erste Auswärts-Dreier her. Die TSG hatte allerdings etwas dagegen, schließlich gewann man aus den letzten vier Spielen lediglich eine Partie, sodass auch Hoffenheim unbedingt gewinnen wollte, gar musste. Es entwickelte sich daher ein Spiel, das vor allem taktisch geprägt war. Am Ende ging der VfB aber doch wieder in der Fremde leer aus.
Mit Hannes Wolf und Julian Nagelsmann trafen zwei junge Trainer, aber auch zwei ausgewiesene Fußballexperten aufeinander. Der VfB Stuttgart begann sehr ordentlich und hatte in der ersten Viertelstunde nicht nur ein optisches Übergewicht, sondern kam auch zu guten Chancen. Im Vergleich zu den vergangenen Wochen, ging der VfB vorne schon früh drauf, um das Aufbauspiel der Hausherren zu unterbinden. Die Hoffenheimer hatten damit sichtlich Probleme und mussten erst einmal ins Spiel finden.
Schon zum Auftakt hatte der VfB durch Özcan, der zuvor ideal durch einen Querpass von der rechten Seite bedient wurde, eine erste Großchance, doch Baumann war schon früh auf dem Posten. Hier hätte es allerdings auch gut und gerne schon die Führung für die Gäste geben können.
Nach etwa 20 Minuten kam dann auch die Mannschaft von Julian Nagelsmann besser in die Partie. Vom VfB sah man nun fortan nicht mehr allzu viel im Offensivspiel und die Spielanteile verlagerten sich. Hoffenheim kam durch Gnabry und Uth, der sich im Rücken von Insua wegstehlen konnte, zwar ebenfalls zu zwei Großchancen, vergab aber beide Möglichkeiten und konnte sich in der ersten Hälfte keinen einzigen Torschuss herausspielen. Verletzungsbedingt musste Stuttgarts Hannes Wolf aber auch schon zweimal wechseln, brachte Asano für Donis (27.) und Brakalo für Akolo (38.).
Hoffenheim beweist den längeren Atem
In der zweiten Spielhälfte zog sich der VfB überraschenderweise immer weiter zurück. Spielte man zunächst noch im 5-3-2, stellte Wolf im weiteren Verlauf gar auf 5-4-1 um. Überraschend war diese Umstellung auch gerade deshalb, weil man die TSG doch eigentlich vor allem durch das frühe Anlaufen vor Probleme stellen konnte. Hoffenheim musst daher viel Geduld beweisen und verbrachte fast die komplette zweite Halbzeit in der Hälfte der Gäste, die nur noch auf das Verteidigen beschränkt waren, vorne nur noch zu zwei Möglichkeiten durch Brekalo kamen.
Und so passierte dann auch, was passieren musste und im Spielverlauf fast absehbar sah. Nach einem etwas glücklichen Zweikampf zwischen Insua und Kadarabek konnte der VfB zunächst noch auf der Linie klären, fing sich im Nachschuss aber doch den Gegentreffer zum 1:0 durch Mark Uth (82.)
Stuttgart muss sich vorwerfen lassen, im zweiten Spielabschnitt einfach zu wenig nach vorne gemacht zu haben und steht daher wieder einmal mit leeren Händen da.