Trotz einer teilweise holprigen Saison hat sich der FC Bayern die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal gesichert. Präsident Uli Hoeneß bewertet die Spielzeit trotzdem nur mit einer “Eins minus” und betont, dass ihm das frühe Ausscheiden in der Champions League noch immer im Magen liegt. Die sportliche Führung des deutschen Rekordmeisters hat daher beschlossen, in diesem Sommer weiter aufzurüsten. Die Bayern werden an ihr berüchtigtes Festgeldkonto gehen – sogar einen Transfer jeweils der selbst gesetzten Schallmauer von 80 Millionen Euro schließt Hoeneß inzwischen nicht mehr aus.
Sechs Jahre ist es inzwischen her, dass der FC Bayern im Finale der Champions League stand und den “Henkelpott” durch einen 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund gewinnen konnte. Danach scheiterte der FCB regelmäßig bei dem Versuch, das größte Endspiel im europäischen Vereinsfußball erneut zu erreichen – egal ob der Trainer Pep Guardiola, Carlo Ancelotti, Jupp Heynckes oder Niko Kovac hieß.
Bayern ist international nicht mehr erste Klasse
Genau das soll sich in der kommenden Saison ändern, der FC Bayern will endlich auch international wieder im Konzert der ganz Großen mitmischen.
Gefühlt waren die Bayern sportlich schon lange nicht mehr so weit weg von den Top-Clubs aus Liverpool, Manchester oder Barcelona. Das haben offensichtlich auch die Bosse an der Säbener Straße erkannt, denn Präsident Uli Hoeneß hat jetzt weitere Top-Transfers angekündigt.
Kampfansage von Hoeneß
“Wir werden die Saison offen und ehrlich analysieren, alles kommt auf den Tisch. Und dann werden wir die nötigen Schritte einleiten, um noch besser zu werden. Für die Konkurrenz ist das nicht besonders gut”, formulierte der 67-Jährige gleich eine Kampfansage, die vor allem an Borussia Dortmund gerichtet gewesen sein dürfte. Der BVB hatte unlängst angekündigt, für die kommende Saison offensiv die Meisterschaft als Ziel auszugeben.
Hernandez kostete 80 Millionen
Der bisherige Königstransfer ist Innenverteidiger Lucas Hernandez, den die Bayern bereits von Atletico Madrid verpflichtet haben. Für den Franzosen haben die Bayern satte 80 Millionen Euro auf den Tisch gelegt.
Das sei aktuell auch die Obergrenze, hatte Hoeneß erst vor wenigen Wochen gesagt. Auf die Frage, ob dieses Limit weiter Bestand habe, wich der FCB-Präsident nun jedoch aus: “Hasan Salihamidzic soll erstmal passende Spieler finden – und dann reden wir über Geld.”
Wo liegt die Schmerzgrenze bei Sané?
Gut möglich, dass Hoeneß seine Worte auch deshalb so ungewohnt defensiv wählte, weil der Transfer von Leroy Sané auf der Zielgeraden ist. Der deutsche Nationalspieler von Manchester City ist gewillt, zu den Bayern zu wechseln – es hängt wohl an der Ablösesumme.
“ManCity ist ja kein Club, der Spieler aus finanziellen Gründen abgeben muss. Es wird schwierig”, sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge zuletzt. Experten schätzen, dass die Bayern für Sané etwa 100 Millionen Euro berappen müssten.
Wechselt Boateng zu Paris Saint Germain?
Aber auch auf der Abgabeseite wird sich beim FC Bayern wohl noch einiges tun. Die drei Routiniers Arjen Robben, Franck Ribery und Rafinha werden den Verein verlassen, auch Jerome Boateng steht vor dem Absprung.
Uli Hoeneß hat dem Innenverteidiger bereits in wenig schmeichelhaften Worten nahegelegt, sich einen neuen Club zu suchen. Boateng wird mit Paris Saint Germain, Juventus Turin, Inter Mailand und bei einem wilden Gerücht sogar mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht.