Hinspiel in Tottenham: Die BVB-Hoffnungen lasten auf Jadon Sancho

Simon Schneider | am: 12.02.19
Sancho muss BVB zum Sieg in Tottenham führen
Jadon Sancho muss nach dem Ausfall von Kapitän Marco Reus jetzt mehr Verantwortung übernehmen. Auf ihn wird es beim Hinspiel in Tottenham besonders ankommen. (Foto: foto2press)

Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt: Wenn Borussia Dortmund am Mittwoch in London das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bestreitet, wird Marco Reus nicht auf dem Platz stehen. Der BVB-Kapitän hat die Reise nach England gar nicht erst angetreten. Der Ausfall von Reus ist für die Dortmunder im Duell mit den Tottenham Hotspur ein großes Handicap, umso wichtiger wird nun die Rolle von Youngster Jadon Sancho.

“Die Chancen gegen Tottenham stehen 50:50”, hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke unmittelbar nach der Auslosung zum Achtelfinale gesagt. Damals ist man in Dortmund aber auch noch davon ausgegangen, dass Marco Reus in beiden Spielen zur Verfügung stehen würde.

Wird 2019 zum Seuchenjahr für Reus?

Der 29-Jährige war in dieser Saison in bestechender Form, nicht wenige Experten sprachen vom “besten Reus aller Zeiten”. Das Jahr 2019 stand für den Mittelfeldspieler aber von Beginn an unter schlechten Vorzeichen: Im Trainingslager in Andalusien fing Reus sich einen hartnäckigen Magen-Darm-Virus ein und verpasste beinahe die gesamte Vorbereitung.

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Zum Rückrundenauftakt in Leipzig sollte Reus dann eigentlich wieder im Kader stehen, eine Fußverletzung im Abschlusstraining verhinderte dann aber einen Einsatz. Es folgten zwei starke Auftritte in den Partien gegen Hannover und Frankfurt, in denen Reus jeweils einen Treffer erzielte.

Verletzung im Pokalspiel

Das Unglück geschah dann im DFB-Pokalspiel gegen Werder Bremen: Marco Reus spürte schon Mitte der ersten Halbzeit einen leichten Schmerz im Oberschenkel, spielte aber weiter, erzielte sogar noch ein traumhaftes Freistoß-Tor – wurde dann aber in der Halbzeitpause ausgewechselt.

Was zunächst nur wie eine Vorsichtsmaßnahme aussah, entpuppt sich nun als ernsthafte Verletzung. Die Rede ist von einem Muskelfaserriss. Wie lange Reus insgesamt ausfallen wird, ist völlig unklar. Beim BVB hofft man, dass der Kapitän zumindest beim Rückspiel gegen Tottenham (5. März) wieder an Bord sein wird.

Der Ausfall von Reus schmerzt den BVB

Bis dahin werden die einzigartigen Fähigkeiten von Reus dem BVB fehlen. Schon in der zweiten Halbzeit gegen Bremen und in der Partie gegen Hoffenheim war zu spüren, wie sehr der Ausfall des genialen Spielmachers ein Loch in die kreative Schaltzentrale der Borussia reißt.

Umso wichtiger ist es deswegen, dass Jadon Sancho diese Lücke ausfüllt. Der Engländer ist der einzige im BVB-Kader, der in puncto Kreativität und Dynamik mit Reus vergleichbar ist. Sancho ist ein echter “Unterschiedsspieler” wie es BVB-Ikone Sebastian Kehl beschreibt.

Sancho muss Verantwortung übernehmen

Der Leiter der Lizenzspielerabteilung lobt Sancho in den höchsten Tönen: “Er hat sportlich, aber auch als Persönlichkeit auf und neben dem Platz einen großen Schritt gemacht.” Laut Kehl ist Sancho ein Spieler, “gegen den niemand gerne verteidigt”. Die Dribblings des 18-Jährigen sind gefürchtet, am vergangenen Samstag spielte er die Hoffenheimer Abwehr phasenweise schwindelig.

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“Wenn Marco Reus auf dem Platz steht, schüchtert das den Gegner ein”, so Kehl, der aber gleich hinterherschiebt: “Wir werden seinen Ausfall kompensieren.” Die Hauptaufgabe kommt dabei Jadon Sancho zu, der gegen Tottenham der wichtigste Spieler in der BVB-Offensive sein wird.

Für den gebürtigen Londoner ist die Partie gegen Tottenham im legendären Wembley-Stadion natürlich eine ganz besondere Partie. Der Druck ist groß, gerade für einen so jungen Spieler wie Sancho.

BVB in Tottenham nur Außenseiter

Bei den Wettanbietern ist Tottenham – trotz des Ausfalls von Harry Kane – im Hinspiel in der Favoritenrolle. Wer also auf den BVB setzt, kann mächtig abkassieren. Die Quote für einen Dortmunder Auswärtssieg liegt aktuell bei 3,15 (Wetten.com).

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen