Die TSG Hoffenheim wird in der kommenden Saison mit einer anderen Hintermannschaft auflaufen, als in dieser. Dass die Defensivspieler Chris Richards und Havard Nordtveit die TSG im Sommer verlassen, steht fest. Ob David Raum bleiben wird, ist noch nicht raus. Die Kraichgauer müssen sich also wohl oder übel nach neuen Abwehrspielern umsehen. Die Bemühungen um Matthias Ginter waren nicht von Erfolg gekrönt. Der Nationalspieler kehrt von Gladbach zurück zu seinem Ausbildungsverein SC Freiburg. Aktuell verdichten sich nun die Hinweise, dass Herthas Marton Dardai in den Fokus der TSG-Entscheider gerückt ist. Es habe bereits konkrete Kontakte zur Berliner Seite gegeben. Weitere Gespräche soll es nach dem letzten Spieltag geben. Die Berliner müssen sich zunächst voll auf das Ziel Klassenerhalt konzentrieren. Bei der Diskussion der Transfermodalitäten wird natürlich die künftige Klassenzugehörigkeit der Berliner eine Rolle spielen.
Marton Dardai ist der Sohn des ehemaligen Hertha-Trainers Pal Dardai. Sein Vertrag in Berlin läuft noch bis 2025, er wäre also nicht ablösefrei zu haben.
Hoffenheim braucht einen defensiven Linksfuß
Zur Philosophie der Hoffenheimer gehört, vorrangig junge entwicklungsfähige Spieler vergleichsweise preisgünstig einzukaufen, um sie irgendwann mit Gewinn veräußern zu können. Der 20-jährige Dardai passt da definitiv ins Bild.
Ein weiteres wichtiges Argument für den Berliner U21-Nationalspieler ist sein stärkerer linker Fuß.
Denn der aus München ausgeliehene linksfüßige Chris Richards kehrt zum FC Bayern zurück, während der 32-jährige TSG-Kapitän Benjamin Hübner, ebenfalls ein Abwehrspieler mit stärkerem linken Fuß, in dieser Saison häufig verletzungsbedingt ausfiel. Darüber hinaus ist der Verbleib von Linksfuß David Raum ungewiss.
Auch andere Vereine sind (noch) an Dardai dran
Die TSG ist allerdings nicht der einzige Bundesligist, dem die Qualitäten des jungen Berliner Innenverteidigers aufgefallen sind. Dem Vernehmen nach sollen auch der VfL Wolfsburg, RB Leipzig, Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund an Dardai interessiert sein.
Der Marktwert des Berliners wird aktuell auf fünf Millionen Euro geschätzt. Ein Betrag, der steigen könnte, wenn die Konkurrenz die Preise treibt.
Der junge Berliner würde mit einem Wechsel zur TSG Hoffenheim einen Schritt in eine planbare, erfolgversprechende Zukunft machen. Die Kraichgauer werden sich auch in der nächsten Saison sicher keine Abstiegssorgen machen müssen.
Im Gegenteil, – vielleicht schafft man es ja in der kommenden Spielzeit, sich in die europäischen Ränge vorzuschieben, nachdem man sie in der zu Ende gehenden nur knapp verpasst hat.
Kann Hertha den Klassenerhalt am letzten Spieltag sichern?
Die Berliner dagegen müssen noch um den Verbleib im Oberhaus bangen. Herthas Ausgangsposition scheint auf den ersten Blick mit drei Punkten Vorsprung auf die Stuttgarter nicht schlecht zu sein. Bei genauerer Betrachtung sieht es so aus, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Auswärts-Packung gegen den Tabellenzweiten Dortmund ziemlich hoch ist.
Und dass andererseits Köln auswärts gegen den VfB gewinnt oder zumindest unentschieden spielt, ist zwar nicht unwahrscheinlich, aber keineswegs sicher.
Der Wettanbieter Betonic etwa glaubt einerseits fest an einen Sieg der Dortmunder in der Partie BVB gegen Hertha (Siegquoten 1.43 zu 5.25), bei der Partie Stuttgart gegen Köln hält man dagegen einen Erfolg der Heimmannschaft für wahrscheinlich (2.10 für den VfB zu 2.75 für den FC).
Was also, wenn Hertha in Dortmund verliert und Stuttgart sein Heimspiel gewinnt? Ein Blick auf das Torverhältnis verrät, dass die Matarazzo-Elf dann die Klasse gehalten und die Berliner in die Relegation gezwungen hätte.