Sensationelle Entwicklung beim FC Augsburg: Drei Spieltage vor dem Ende der Saison hat der FCA tatsächlich den Trainer gewechselt! Nach zuletzt nur einem Punkt aus den vergangenen vier Spielen war die Kritik an Trainer Heiko Herrlich immer lauter geworden. Jetzt wurde der 49-Jährige mit sofortiger Wirkung beurlaubt! Hinter den Kulissen hatten die Augsburger Bosse um Sportdirektor Stefan Reuter bereits an einer Ersatzlösung gearbeitet. Am Montag bestätigten sich nun die Gerüchte, dass Markus Weinzierl auf die Trainerbank des FCA zurückgekehrt. Weinzierl war bereits von 2012 bis 2016 als Chefcoach beim FC Augsburg – und führte die Fuggerstädter damals sogar bis in die Europa League.
Die Trennung von Heiko Herrlich kam letztlich nicht mehr überraschend. Die Entwicklung in den vergangenen Wochen war fatal. Der FC Augsburg leistete sich peinliche Niederlagen wie das 0:1 gegen Schalke 04 und rutschte immer tiefer in den Tabellenkeller. Der einst komfortable Vorsprung auf den Relegationsplatz ist auf vier Punkte zusammengeschmolzen.
Herrlich-Rauswurf hatte sich angebahnt
Weite Teile der Mannschaft sollen sich außerdem gegen Herrlich ausgesprochen haben. Nach der 2:3-Heimpleite gegen den 1. FC Köln am letzten Freitag bemängelte Torhüter Rafal Gikiewicz die Einstellung, die Mentalität und den taktischen Auftritt des Teams. “Mehr darf ich nicht sagen, sonst bekomme ich noch eine Strafe”, so der vielsagende Zusatz des Torwarts.
Die sportliche Leistung des FC Augsburg hatte sich das gesamte Wochenende beratschlagt. Sportchef Stefan Reuter – der lange die schützende Hand über Herrlich gehalten hatte – deutete die Entlassung des Trainers aber bereits am Freitag an: “Wir werden das jetzt sacken lassen. Dann leiten wir die nötigen Schritte für die letzten drei Spiele ein.”
Nach fünf Jahren ist Weinzierl zurück beim FCA
Heiko Herrlich hatte den FC Augsburg erst vor gut einem Jahr übernommen. Die großen Erwartungen konnte der Ex-Profi aber nie erfüllen. Eine sportliche Weiterentwicklung der Mannschaft fand so gut wie nicht statt. Das belegen auch die Statistiken: Kein Team in der Bundesliga hat so wenig Ballbesitz wie der FC Augsburg.
Der Nachfolger von Herrlich steht bereits fest – und es ist in Augsburg ein alter Bekannter. Markus Weinzierl wird sein Comeback auf der Trainerbank des FCA feiern. Vor fünf Jahren hatte Weinzierl den FC Augsburg im Streit verlassen. Der 46-Jährige war damals auf eigenen Wunsch zum FC Schalke 04 gewechselt – um vermeintlich den nächsten Schritt in seiner Karriere zu machen.
Drei Spiele für die Rettung
Das Engagement auf Schalke ging aber ebenso schief wie die spätere Station beim VfB Stuttgart. Seit ziemlich genau zwei Jahren war Weinzierl ohne Trainerjob – jetzt ist der Niederbayer also zurück auf der Bundesliga-Bühne.
Die Aufgabe ist klar: Weinzierl soll den FC Augsburg in den letzten drei Spielen gegen den VfB Stuttgart (07.05.), Werder Bremen (15.05.) und Bayern München (22.05.) zunächst zum Klassenerhalt führen. Danach wird es beim FCA wohl einen Umbruch im Kader geben. Weinzierl soll dann eine neue, schlagkräftige Truppe für die Saison 2021/2022 aufbauen.
Der Zeitpunkt für den Trainerwechsel ist vermeintlich günstig. In dieser Woche pausiert die Bundesliga wegen des DFB-Pokals. Weinzierl wird voraussichtlich schon am Dienstag das Training leiten und hat dann eineinhalb Wochen Zeit, um das Team auf die wichtige Partie in Stuttgart vorzubereiten.
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