Noch immer hat Hannover 96 den Klassenerhalt rechnerisch nicht sicher, doch zwei Spieltage vor Schluss müsste bei sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz schon vieles schief laufen, damit es die Niedersachsen noch erwischt. Doch auch wenn der Ligaverbleib am Samstag gegen Hertha BSC perfekt gemacht werden kann, ist in vielerlei Hinsicht offen, wie es in Hannover weitergeht.
Die Zukunft von Manager Horst Heldt ist weiterhin mit einem dicken Fragezeichen zu versehen. Allgemein wird nach dem Abbruch der Gespräch in der vergangenen Woche erwartet, dass der VfL Wolfsburg nach Saisonschluss noch einmal den Versuch unternimmt, Heldt als Geschäftsführer zu verpflichten. Und es scheint nicht ausgeschlossen, dass alle Beteiligten auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
Viele Baustellen im Kader
Bis auf Weiteres ist Heldt aber in Sachen Kaderplanung in Hannover gefordert, die fraglos eine Herausforderung bedeutet. Denn mit Felix Klaus (VfL Wolfsburg) und Salif Sane (FC Schalke 04) kehren zwei Leistungsträger dem Verein sicher den Rücken. Auf der anderen Seite gilt zwar als wahrscheinlich, dass der ehemalige Kölner Kevin Wimmer von Stoke City ausgeliehen werden und die Innenverteidigung verstärken kann, doch darüber hinaus gibt es einige weitere Baustellen. So wird es in Sachen Defensive mit Wimmer als Sane-Ersatz nicht getan sein. Ein weiterer, starker Innenverteidiger stünde 96 gut zu Gesicht. In diesem Zusammenhang wird nun Jordan Torunarigha von der “Bild” genannt, der bei Hertha BSC mit seinen Einsatzzeiten nicht zufrieden ist, allerdings auch noch einen Vertrag bis 2020 besitzt und entsprechend teuer wäre. Zudem sollen auch der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt ein Auge auf den 20-Jährigen geworfen haben.
Handlungsbedarf besteht auch im Angriff, in dem der im letzten Sommer für 8,5 Millionen Euro gekommene Jonathas die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Vor allem deshalb nicht, weil der 29-Jährige wegen Verletzungen und aktuell einer Migräne, die die Reha schleppend vorangehen lässt, nur auf elf Einsätze gekommen ist. Spekuliert wird nun sogar, dass Hannover Jonathas nach nur einem Jahr wieder abgeben könnte – die bezahlte Ablöse wird aber kaum hereinzuholen sein.
