Bei sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz hat Hannover 96 den Klassenerhalt zwar noch nicht sicher, doch im Normalfall sollte für die Niedersachsen auch dann nicht mehr viel anbrennen, sollte die Ausbeute aus den letzten drei Partien gering ausfallen. Mit Blick auf die neue Saison freilich wäre es sicher nicht optimal, mit einem negativen Gefühl in den Sommer zu gehen. Eine negative Stimmungslage wird sich indes nur noch schwerlich verhindern lassen.
Denn zu vieles stimmt aktuell trotz des respektablen sportlichen Abschneidens in Hannover nicht. Der Zwist zwischen Teilen der Fans und Klubboss Martin Kind drückt derartig auf die Stimmung, dass sich Manager Horst Heldt Sorgen macht, unter diesen Umständen neue Spieler zu 96 lotsen zu können. Und Verstärkungen sind schon alleine deshalb dringend nötig, weil mit Salif Sane (FC Schalke 04) und Felix Klaus (VfL Wolfsburg) zwei Leistungsträger von Ausstiegsklauseln Gebrauch machen und den Verein verlassen.
Ob es aber überhaupt noch die Aufgabe von Heldt sein wird, einen neuen Kader zusammenzustellen, steht derzeit in den Sternen. Dass sich der VfL Wolfsburg intensiv um den Ex-Profi bemüht, der in Gesprächen mit Verantwortlichen der Wölfen offenbar alles andere als Desinteresse signalisiert hat, ist längst ein offenes Geheimnis.
Kind will Klarheit
“Es gibt keinen Plan B. Ich gehe davon aus, dass Horst Heldt bleibt”, betont Kind zwar in “Bild” relativ klar, betont aber auch, sich vom Manager ein klares Bekenntnis zu seinem aktuellen Arbeitgeber zu wünschen. “Wir brauchen Planungssicherheit, es darf kein Dauerthema werden”, so Kind, der schon im Dezember einem Abgang Heldts, damals zum 1. FC Köln, einen Riegel vorgeschoben hat.
Nun scheint das Nein von Kind nicht in Stein gemeißelt zu sein. So deutete der 96-Boss zumindest an, sich bei einem erneuten Wechselwunsch Gedanken zu machen. Klar ist freilich auch, dass Heldt nicht ohne Weiteres wechseln dürfte. Laut “sportbuzzer.de” würde Hannover für Heldt und den sportlichen Leiter Gerhard Zuber, der wohl mit nach Wolfsburg wechseln soll, eine Ablöse von rund fünf Millionen Euro aufrufen.