Den Vorwurf, nicht alles versucht zu haben, kann man Bernd Hollerbach nicht machen. Nach nur zwei Punkten aus seinen ersten fünf Spielen als Trainer des Hamburger SV hat Hollerbach sein Team vor dem richtungsweisenden Kellerduell gegen den 1. FSV Mainz 05 zu einem Kurztrainingslager zusammengezogen und auch personell, etwa mit der Nominierung von Sven Schipplock, an einigen Stellschrauben gedreht – letztlich aber ohne Erfolg, denn der Noch-Dino der Bundesliga taumelt immer weiter dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte entgegen.
Gegen Mainz lieferte der HSV zwar wahrlich keine schlechte Leistung ab, belohnte sich aber nicht und brachte selbst beste Chancen wie einen von Filip Kostic vergebenen Elfmeter nicht im Tor der Gäste unter. Dass in diesem Bundesliga-Debütant Florian Müller eine Gala-Vorstellung ablieferte und so de Rheinhessen ein 0:0 rettete, passt ein Stück weit ins Bild, das einen HSV zeichnet, der anders als in den vergangenen Jahren diesmal wirklich mehr zu retten sein dürfte.
Hollerbach noch kämpferisch
Resignation macht sich allenthalben breit. Insbesondere auf den Tribünen, wo die meisten Fans den Glauben an ihren HSV aufgegeben haben. Aber auch Sportdirektor Jens Todt ließ in “Bild” durchklingen, dass die Hoffnung weitgehend geschwunden ist: “Es müsste schon etwas Außergewöhnliches passieren, damit wir den Abstieg noch verhindern können.“
Trainer Hollerbach, dessen Vertrag zwar bis 2019 läuft, der im Abstiegsfall aber kaum bleiben würde, zeigt sich derweil zumindest nach außen hin noch kämpferisch, machte in seinem Statement zur Partie aber auch klar, dass die Rettung ein kaum mehr erreichbares Ziel darstellt: “Mir tut es unfassbar leid für die Mannschaft, dass wir uns nicht belohnt haben. Es liegt in meiner Natur, niemals aufzugeben. Wir haben noch neun Endspiele, müssen aber nicht drumherum reden, dass es richtig schwer wird.”
Letztlich war ein Sieg gegen Mainz wohl die letzte Chance, um noch einmal heranzukommen. Doch anstatt den Rückstand auf den Relegationsplatz auf vier Punkte zu verkürzen, sind es weiterhin sieben Zähler und nun steht die Reise zum FC Bayern München bevor. Wahrlich keine guten Aussichten…