ricochet64 / Shutterstock.com[/caption]Den Start in die neue Saison hat man sich beim Hamburger SV ganz anders vorgestellt. Anstatt die Euphorie aus der Vorbereitung mitzunehmen und die Favoritenrolle zu unterstreichen, kassierten die Hanseaten am ersten Spieltag der 2. Bundesliga eine herbe 0:3-Niederlage im eigenen Stadion gegen Holstein Kiel und bekamen deutlich vor Augen geführt, dass der direkte Wiederaufstieg kein Selbstläufer wird.
Hamburg offenbarte große Defizite sowohl in der Chancenverwertung als auch in der Defensive, wobei letztere noch weitaus mehr Anlass zur Sorge geben. Völlig überraschend war es freilich nicht, dass die mit Rick van Drongelen und David Bates sehr junge Innenverteidigung Schwächen zeigte und insbesondere der schottische Neuzugang Bates, der denn auch Mitte der zweiten Hälfte ausgewechselt wurde, phasenweise überfordert wirkte.
Sportvorstand Ralf Becker war indes nach dem Spielende bemüht, Bates in Schutz zu nehmen: “Wir sollten jetzt ruhig bleiben, die Dinge analysieren und besser machen. Dass ein junger Spieler vielleicht nicht das abruft, was er kann, gehört auch dazu.” Gleichwohl liegt es auch in der Verantwortung Beckers, für Alternativen zu sorgen. Da Gideon Jung und Kyriakos Papadopoulos wegen in der Vorbereitung zugezogener Knorpelschäden monatelang ausfallen und dahinter mit Stephan Ambrosius und dem gestern eingewechselten Jonas David nur zwei weitere Talente zur Verfügung stehen, besteht fraglos Handlungsbedarf.
Kaminski, Maroh oder doch Bicakcic?
Das weiß natürlich auch Becker, der längst mit der Suche nach einem neuen Abwehrspieler begonnen hat, dabei aber aufgrund begrenzter finanzieller Möglichkeiten nicht entscheidend vorangekommen ist. Mit Joseph Baffo, dessen Vertrag bei Eintracht Braunschweig ausgelaufen ist, war zwar zu Beginn der Woche ein Kandidat in Hamburg, offenbarte aber nach einem Kreuzbandriss nach Auffassung der HSV-Mediziner noch zu große Defizite, um sofort eine Hilfe darzustellen.
Im Gespräch ist nun vor allem der polnische Nationalspieler Marcin Kaminski vom VfB Stuttgart. Außerdem wird gerüchteweise Dominic Maroh gehandelt, der seit seinem Vertragsende beim 1. FC Köln ohne Klub ist und somit anders als Kaminski oder der nach wie vor diskutierte Ermin Bicakcic (TSG 1899 Hoffenheim) ablösefrei wäre.