Ein Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt ist beim Hamburger SV zwar noch vorhanden, doch die Chancen, den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte abermals auf den letzten Drücker noch vermeiden zu können, sind nicht die besten. Realistischerweise muss stattdessen für die 2. Bundesliga geplant werden, für die der Kader sicherlich ein komplett anderes Gesicht erhalten würde.
Interimstrainer Christian Titz, der sich aktuell durchaus Hoffnungen auf eine Weiterbeschäftigung als Chefcoach machen darf, hat in seinen ersten beiden Spielen bereits einen klaren Kurs hin zu einer Verfügung der Mannschaft eingeschlagen, die auch einen anderen Fußball praktizierte und anders als zuvor unter Markus Gisdol und Bernd Hollerbach mehr Wert auf eigenen Ballbesitz legte. Zu dieser Philosophie fehlen bisher aber auf einigen Positionen die passenden Profis, weshalb auf dem Transfermarkt im Sommer genau hingesehen werden sollte.
Und obwohl aktuell die Trainerfrage noch offen ist und auch noch kein Sportdirektor installiert werden konnte, laufen die Kaderplanungen offenbar schon auf Hochtouren. Laut einem Bericht der “Bild” soll der HSV mit Stürmer Manuel Wintzheimer und Innenverteidiger Lars Lukas Mai gleich zwei Talente aus der U19 des FC Bayern München an der Angel haben, die zuletzt auch mit dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht worden sind. Auch der FC Schalke 04, Werder Bremen, Hannover 96 und sogar Juventus Turin sollen Interesse an dem Duo bekunden, das im Sommer ablösefrei wechseln kann. Doch der neue Kaderplaner Johannes Spors hat offenbar dafür gesorgt, dass sich der HSV im Werben um das Duo in der Pole Position befindet.
Was wird aus Stephan Ambrosius?
Unterdessen ist die Zukunft eines eigenen Talents noch offen und könnte durchaus im Zusammenhang mit der Personalie Mai stehen. Denn Stephan Ambrosius, der am Samstag im Spiel beim VfB Stuttgart (1:1) ein 45-minütiges Bundesliga-Debüt feierte, erhielte mit Mai einen gleichaltrigen Konkurrenten in der Innenverteidigung und würde seine Perspektiven dann womöglich überdenken. Grundsätzlich würde der 19-Jährige zwar gerne bleiben, doch eine Einigung über eine Verlängerung wurde bisher nicht erzielt. Der FC St. Pauli, Holstein Kiel und Admira Wacker Mödling, die alle interessiert sein sollen, dürfen sich daher Chancen ausrechnen.