Der erste Abstieg des Hamburger SV aus der Bundesliga ist seit Samstagabend besiegelt. Aktuell überwiegend in der Hansestadt noch die Trauer und die Enttäuschung über den Absturz sowie die Wut über einen kleinen Teil der Fans, die für minutenlanges Chaos sorgten und dem Verein eine satte Strafe einbringen dürften. In der neuen Woche wird der Blick dann aber nach vorne gerichtet und mit einigen Personalentscheidungen müssen die Weichen für die Mission Wiederaufstieg, die alternativlos ist, gestellt werden.
Klar ist schon jetzt, dass Christian Titz Trainer bleiben wird, der in den vergangenen Wochen für einen deutlich Aufschwung sorgte, dessen Installation anstelle des erfolglosen Bernd Hollerbach aber wohl zu spät kam. Aber der 47-Jährige hat mit seiner Arbeit mächtig Eindruck hinterlassen und dient nun als Hoffnungsträger für die Zukunft.
Arabi, Becker und Gärtner im Fokus?
Titz wird zusammen mit einem neuen Sportvorstand die neue Saison planen und einen Kader zusammenstellen, der die Rückkehr in die Bundesliga schaffen soll. Nachdem sich Jonas Boldt (Bayer Leverkusen) und Rouven Schröder (1. FSV Mainz 05) für einen Verbleib bei ihren bisherigen Arbeitgebern entschieden haben, soll der HSV nun vor allem drei Kandidaten auf der Liste haben, die allesamt die 2. Bundesliga kennen, allerdings auch noch anderweitig gebunden sind.
Ein schneller Abschluss wird vor allem mit Ralf Becker schwierig, der mit Holstein Kiel noch in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg antritt und kaum zulassen wird, dass aufgrund seiner Person Unruhe ins Umfeld kommt. Samir Arabi (Arminia Bielefeld) und Harald Gärtner (FC Ingolstadt) können die Saison mit ihren Klubs dagegen schon heute abschließen und könnten auch deshalb etwas bessere Chancen haben. Andere Kandidaten wie der vor Wochen gehandelte, aber aktuell vor allem mit Wolfsburg in Verbindung gebrachte Jörg Schmadtke könnten natürlich auch noch auf der Liste stehen, wobei die Tendenz nicht unbedingt zu einem großen Namen geht, sondern zu einem Mann, der mit guter und nachhaltiger Arbeit überzeugt hat.