Der FC Schalke 04 steht offenbar kurz davor, einen recht heiklen Transfer zu realisieren: Die Königsblauen bemühen sich nach übereinstimmenden Medienberichten um eine Verpflichtung von Erik Durm. Der Weltmeister von 2014 hat jetzt bestätigt, dass es bereits konkrete Gespräche mit Schalke gegeben hat. Der 27-Jährige will unbedingt zurück in die Bundesliga und wäre ablösefrei zu haben. Bei den Schalker Fans dürfte eine Durm-Verpflichtung hingegen gemischte Gefühle auslösen, denn der Linksverteidiger lief viele Jahre für den Erzrivalen Borussia Dortmund auf.
Noch vor wenigen Jahren galt Erik Durm als eine der größten Hoffnungen im deutschen Fußball. Durm war Stammspieler bei Borussia Dortmund und wurde von Bundestrainer Joachim Löw in den Kader für die WM 2014 in Brasilien berufen. Dort blieb der Linksverteidiger – wie sein Vereinskollege Kevin Großkreutz – zwar ohne Einsatz, darf sich seitdem aber Weltmeister nennen.
Nach der WM begannen die Probleme
Doch dann geriet die Karriere von Erik Durm mächtig ins Stottern. Nach zahlreichen Verletzungen geriet der Abwehrspieler beim BVB zunehmend ins Abseits, auch in der Nationalmannschaft spielte Durm nach der WM keine Rolle mehr.
Wagner holte Durm schon zu Huddersfield
Im Sommer 2018 wechselte der siebenfache Nationalspieler schließlich in die englische Premier League zu Huddersfield Town.
Der Provinzclub hatte kurz zuvor zunächst den Aufstieg und dann sensationell den Klassenerhalt in der stärksten Liga der Welt geschafft. Ausschlaggebend für den Wechsel war vor allem Huddersfields Coach David Wagner, der Durm schon bei der zweiten Mannschaft des BVB trainiert hatte.
Förderer und Ziehvater
Wagner gilt als Ziehvater von Durm, was dieser in einem aktuellen Interview mit dem kicker auch bestätigt: “David Wagner war mein großer Förderer, zu ihm habe ich ein super Verhältnis. Ihm habe ich persönlich viel zu verdanken.”
Und an dieser Stelle beginnt dann auch die jetzige Verbindung zu Schalke 04. Denn Wagner konnte in Huddersfield den Abstieg nicht verhindern und verließ im Februar den Club. Inzwischen wurde der 47-Jährige als neuer Trainer bei Schalke vorgestellt – und offenbar will Wagner jetzt Durm nach Gelsenkirchen holen.
Durm kostet keine Ablöse
Für Schalke würde der Deal wohl kein großes Risiko bedeuten: Durm ist ab Juli vereinslos, eine Ablösesumme wäre also nicht fällig. Auch beim Gehalt wäre der 27-Jährige dem Vernehmen nach bereit, deutliche Abstriche zu machen.
Verhandlungen bestätigt
Dass es bereits fortgeschrittene Verhandlungen mit Schalke gibt, daraus macht Durm gegenüber dem kicker keinen Hehl: “Ja, es gab Gespräche mit Schalke. Das kann ich sagen.”
In trockenen Tüchern ist allerdings noch nichts. Durm will sich nicht unter Druck setzen lassen: “Ich überstürze nichts. Es muss alles passen: Die Familie ist wichtig – und mein persönlicher Wohlfühlfaktor.”
Was sagen die Schalker Fans?
Fraglich wäre natürlich auch, wie ein Wechsel von Durm bei den Schalker Fans ankommen würde. Der Linksverteidiger hat insgesamt sechs Jahre für den Erzrivalen Borussia Dortmund gespielt und immer betont, dass der BVB für ihn eine Herzensangelegenheit ist.
Eine BVB-Vergangenheit hat allerdings auch David Wagner, dessen Verpflichtung bei den S04-Anhängern trotzdem überwiegend positiv aufgenommen wurde. Wagner hatte allerdings auch ein Ass im Ärmel: Als Spieler gehörte er zu den legendären Schalker Eurofightern, die 1997 den UEFA-Cup gewannen.