Drama in der 3. Bundesliga: Der VfL Osnabrück hat seine Tabellenführung durch einen hart erkämpften 2:1-Sieg im Top-Spiel gegen den KFC Uerdingen ausgebaut. Die Niedersachsen erzielten erst in der letzten Minute der Nachspielzeit per Elfmeter den Siegtreffer und ließen das Stadion an der Bremer Brücke in seinen Grundfesten erschüttern. Der VfL hat nun sechs Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz.
Die letzten Szenen der Partie zwischen Osnabrück und Uerdingen waren denkwürdig. Die Fans rasteten vollkommen aus, alle Spieler und Betreuer begruben den Torschützen Marcos Alvarez unter einer riesigen Jubeltraube. Mittendrin war auch VfL-Trainer Daniel Thioune, den es nicht mehr in der Coaching Zone hielt und der vor der Fankurve wild die Fäuste ballte. Mitten in diesem Chaos ertönte dann der Schlusspfiff, den kaum noch jemand wahrnahm.
Elfmeter in letzter Sekunde
Was war passiert? Der heimische VfL Osnabrück und die ambitionierten Gäste vom KFC Uerdingen (übrigens mit Weltmeister Kevin Großkreutz in der Startelf) hatten sich im absoluten Spitzenspiel der dritten Liga einen packenden Fight geliefert. Nach 90 Minuten stand es 1:1, es lief die Nachspielzeit. Dann unterlief Uerdingens Mittelfeldspieler Manuel Konrad ein folgenschweres Handspiel im eigenen Strafraum. Schiedsrichter Daniel Schlager entschied zu Recht auf Elfmeter.
Alvarez hat die nötigen “Eier”
Die Spannung war nun in der Luft zu greifen. “Es klingt blöd, aber für so einen Elfmeter in der 93. Minute braucht man auch Eier, wie es so schön heißt”, kommentierte Osnabrücks Coach Thioune nach der Partie. Und diese “Eier” hatte VfL-Stürmer Marcos Alvarez. Der 27-Jährige trat an, verlud KFC-Keeper René Vollath und machte sich jubelnd auf zur Eckfahne, wo sich seine Kollegen auf ihn stürzten.
Beisters Platzverweis lässt die Partie kippen
Dabei hatte es lange Zeit nicht nach einem Happy End für Osnabrück ausgesehen. Der KFC Uerdingen war zunächst die bessere Mannschaft und ging in der zweiten Halbzeit durch Schorsch (56.) nicht unverdient in Führung. Osnabrück gelang aber nur sieben Minuten später der Ausgleich: Tim Danneberg traf nach einem Freistoß von Alvarez per Direktabnahme zum 1:1. Der Knackpunkt der Partie ereignete sich dann wiederum nur drei Minuten später, als Uerdingens Maximilian Beister mit Gelb-Rot vom Platz flog.
“Das ist einfach unfassbar”
In Überzahl spielte Osnabrück nun voll auf ein Sieg. Der VfL ließ allerdings beste Chancen ungenutzt und scheiterte entweder am Pfosten (74.) oder an Uerdingens Torwart Vollath (85.). So sah alles schon nach einer Punkteteilung aus – bis zu dem folgenschweren Elfmeter in der Nachspielzeit. “Ich habe einfach nur ein Wort dafür: Geil!””, so Torschütze Danneberg nach dem Schlusspfiff. Trainer Thioune war ebenfalls voller Euphorie: “Ich hatte immer die Hoffnung auf den Lucky Punch. Das ist einfach unfassbar!”
Samstag Auswärtsspiel in Aalen
Für den VfL geht es am kommenden Wochenende weiter mit dem Auswärtsspiel beim VfR Aalen. Die Gastgeber stehen aktuell auf einem Abstiegsplatz und werden es dem Spitzenreiter ganz sicher nicht leicht machen. Dementsprechend attraktiv ist die Quote auf einen Sieg von Osnabrück. Bei Betsson gibt es dafür eine satte Quote von 2,37. Anstoß ist am Samstag (10.11.) um 14 Uhr.