St. Paulis Cheftrainer Timo Schulz dürfte in diesen Tagen hauptberuflich damit beschäftigt sein, den eigenen Spielern, Anhängern und Funktionären zu vermitteln, dass abzuheben jetzt nicht erlaubt ist. Aber seine Aufgabe hört damit nicht auf, auch der Konkurrenz gegenüber tritt er demütig auf. Es ist schließlich noch früh in dieser Saison 2021/2022, gerade einmal neun Partien sind absolviert. Trotzdem: Seine Mannschaft hat sich auf den ersten Tabellenplatz der zweiten Liga vorgekämpft.
Am letzten Spieltag gegen Dynamo Dresden wurde die Stärke eindrucksvoll untermauert. Die Auftritte sind souverän wie nie, selbst starke Konkurrenten wie Jahn Regensburg (2:0) oder Dynamo Dresden (3:0) zogen den Kürzeren. Aber die nächste Aufgabe ist alles andere als leicht: St. Pauli gastiert am Samstag (16. Oktober 2021) um 13:30 Uhr beim 1. FC Heidenheim.
Das Millerntor ist wieder eine echte Festung
Eine Zutat zum Erfolgsrezept des FC St Pauli ist sicherlich seine Heimstärke. Ob beim 3:0 gegen Dynamo Dresden oder beim 4:1 gegen Ingolstadt, das Millerntor hat sich als eine wahre Festung erwiesen. Jede einzelne der insgesamt fünf Heimpartien endete in dieser Saison mit einem Sieg vom FC St Pauli. Das hat es zuvor noch nie gegeben.
Auch in der Partie gegen Dresden gelang die Führung, als noch keine sechzig Sekunden gespielt waren. Klarer konnte die Mannschaft nicht signalisieren, dass hier nichts für ihre Gegner zu holen ist.
Der Torschütze war übrigens Buchtmann, der zum ersten Mal seit über 600 Tagen wieder von Anfang an auf dem Platz stand und fast die gesamte Saison 2019/2020 ausgefallen war. Was für ein Comeback bei diesem überzeugenden Auftritt seiner Mannschaft!
Träumen vom Aufstieg ist erlaubt
Der letzte Ausflug in die Bundesliga gelang im Jahr 2010/2011 und endete mit einem krachenden 18. Platz und dem Wiederabstieg. Seither musste sich der FC St Pauli unter einem großen Auf und Ab in der zweiten Bundesliga durchkämpfen. Zweimal reichte es für den vierten Platz (2011/2012 und 2015/2016).
In der letzten Saison landete der Verein an zehnter Stelle und litt dabei vor allem an der schlechten Tordifferenz von 51 eigenen Treffern und 56 Gegentoren. An dieser Geschichte zeigt sich sehr gut, wie flüchtig Erfolg ist. Es ist selbstverständlich erlaubt, vom Aufstieg zu träumen.
Trotzdem muss der FC St Pauli nun vor allem eines: Die Bodenhaftung behalten und sich nicht darauf ausruhen, auf dem ersten Platz zu sein, sondern ihn auch verteidigen.
Wie kommt St. Pauli aus der Länderspielpause?
Vor den Herausforderungen der Liga wartet erst einmal die Länderspielpause. Für Torwart Nikola Vasilj geht es zu den Länderspielpartien von Bosnien-Herzegowina, gegen Frankreich und Kasachstan in der WM-Quali. James Lawrence, Innenverteidiger, ist dagegen unterwegs mit Wales, in der WM-Quali gegen Estland und Weißrussland.
Außerdem unterwegs sind Jackson Irvine (Mittelfeld) mit Australien und Daniel-Kofi Kyereh (Offensive), der zum ersten Mal in die Nationalmannschaft von Ghana berufen wurde.
Nächster Härtetest in Heidenheim: Buchmacher warten enge Partie
Am Samstag, den 16.10. um 13:30 Uhr, geht es in der Liga in die Partie gegen Heidenheim. Der Verein rangiert aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz.
Hier gilt es unter Beweis zu stellen, dass der FC St Pauli nicht nur zuhause, sondern auch auswärts eine Macht ist. Tatsächlich ist Heidenheim auch aktuell der Favorit. Ein Heidenheimer Erfolg steht bei einer Quote von 2,27, ein erneuter Sieg von St Pauli hingegen liegt bei 2,80.