Nach nur zwei Punkten aus den letzten acht Spielen hat der 1. FC Köln die Reißleine gezogen und im Anschluss an die 2:3-Heimniederlage im so wichtigen Kellerduell gegen den 1. FSV Mainz 05 die Trennung von Trainer Markus Gisdol bekannt gegeben. Bis zum Ende der Saison soll nun Friedhelm Funkel als Retter die Kohlen aus dem Feuer holen, wohlwissend, dass es leichtere Aufgaben gibt. Erst recht, weil der neue Coach mit Partien bei Bayer Leverkusen und RB Leipzig startet. In Köln richtet sich der Fokus nun komplett auf die Mission Klassenerhalt, doch benötigen die Geißböcke natürlich auch darüber hinaus einen Trainer, der dann mutmaßlich nicht Funkel heißen wird.
Wer zum Auftakt der Saison 2021/22 auf der Kölner Bank Platz nehmen wird, hängt sicherlich zu einem nicht unwesentlichen Teil von der Klassenzugehörigkeit ab. Und auch davon, ob der Ausgang der laufenden Spielzeit möglicherweise auch noch andere personelle Konsequenzen, etwa in Bezug auf die sportliche Leitung mit Geschäftsführer Horst Heldt zeitigt.
Das sind die Kölner Trainer-Kandidaten für die kommende Saison
Und dennoch lohnt es sich, die möglichen Optionen für den Trainerposten beim FC abzuklopfen. Dies tun wir also an dieser Stelle und präsentieren die heißesten Kandidaten. Wir glauben, dass einer der folgenden Trainer den 1. FC Köln ab der kommenden Saison übernehmen wird.
Wird Funkel zum Retter und macht weiter?
Friedhelm Funkel: Der 67-Jährige besitzt, wenn überhaupt, nur im Falle des Klassenerhalts Chancen auf eine Weiterverpflichtung. Allerdings ist fraglich, ob Funkel, der seine Trainerkarriere nach der Entlassung bei Fortuna Düsseldorf Anfang 2020 eigentlich schon für beendet erklärt hatte, überhaupt weitermachen würde.
Klar ist, dass sich mit dem Routinier kaum Aufbruchstimmung entfachen ließe. Sollte Funkel den FC aber mit Glanz und Gloria retten, könnte man eine Trennung wohl schlecht verkaufen.
Thorsten Fink: Dem Vernehmen nach stand neben Funkel auch Fink mit dem 1. FC Köln in Kontakt. Allerdings soll der 53-Jährige, der zuletzt bis Sommer 2020 in Japan bei Vissel Kobe tätig war, eine reine Rettermission abgelehnt und mindestens einen Vertrag bis 2022 gefordert haben.
Nicht ausgeschlossen dennoch, dass die Gespräche wieder aufgenommen werden, wenngleich auch der einst beim Hamburger SV gescheiterte Fink wohl nur wenig Euphorie aufkommen ließe.
FC-Fans wünschen sich Rückkehr von Peter Stöger
Peter Stöger: Einen Tag vor der Demission Gisdols verkündete Stöger, seine aktuelle Doppeltätigkeit als Trainer und Sportdirektor bei Austria Wien im Sommer zu beenden.
Eine Rückkehr des 55-Jährigen, der den FC von 2013 bis 2017 aus der 2. Bundesliga bis nach Europa führte und der noch immer ein besonderes Verhältnis zur Stadt sowie zum Verein betont, würde im Umfeld überwiegend sicherlich begrüßt. Allerdings weiß man in Köln auch, dass in der Vergangenheit selten eine Rückholaktion erfolgreich war.
Steffen Baumgart: Auch erst vergangene Woche hat der 49-Jährige erklärt, seinen auslaufenden Vertrag beim SC Paderborn nach vier bewegten Jahren nicht mehr zu verlängern. Baumgart sucht eine neue Herausforderung, die durchaus in Köln liegen könnte.
Abzuwarten bliebe indes, ob der hemdsärmelige Malocher in der Domstadt zurecht käme. In der Mannschaft könnte der impulsive Baumgart aber auf jeden Fall für frischen Wind sorgen.
Spekulationen um Bruno Labbadia
Uwe Neuhaus: Erst vor wenigen Wochen bei Arminia Bielefeld entlassen besitzt der 61-Jährige in der Branche dennoch einen exzellenten Ruf. Sowohl bei Union Berlin als auch bei Dynamo Dresden und eben in Bielefeld hatte Neuhaus mit klaren Vorstellungen hinsichtlich eines spielerischen Ansatzes Erfolg.
Die Fähigkeit, einer Mannschaft ein sichtbares Konzept zu vermitteln, das man in Köln seit längerem vermisst, würde zumindest für Neuhaus sprechen, der indes nicht den ganz großen Namen besitzt.
Bruno Labbadia: Bevor im November 2019 Gisdol installiert wurde, war Labbadia die erste Wahl, lehnte ein Engagement in Köln aber ab. Für einen Neuaufbau, allerdings mutmaßlich nur im Falle des Klassenerhalts, könnte der 55-Jährige aber durchaus zu begeistern sein – sofern ein entsprechender Kader zusammengestellt werden kann.
Das aber könnte an den Finanzen scheitern, weshalb auch andere namhafte Trainer wie Ralf Rangnick oder Jürgen Klinsmann kein Thema sein dürften.