Die berühmten Spatzen hatten es schon seit Wochen von den Dächern Dortmunds gepfiffen, jetzt hat der BVB den Transfer von Nico Schulz offiziell bestätigt: Der deutsche Nationalspieler wechselt für 27 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim zu Borussia Dortmund. Schulz soll beim BVB langfristig für mehr Konstanz auf der Position des linken Außenverteidigers sorgen. Trotz Spielern wie Marcel Schmelzer, Achraf Hakimi, Abdou Diallo oder Raphael Guerreiro war dieser Posten eine der Schwachstellen des BVB in der abgelaufenen Saison.
Nico Schulz hatte bei der TSG Hoffenheim ursprünglich noch einen Vertrag bis zum Jahr 2021 – ohne Ausstiegsklausel. Deswegen muss der BVB einiges auf den Tisch legen, um den 26-Jährigen aus dem Kraichgau ins Ruhrgebiet zu lotsen. Mit einer Ablösesumme von 27 Millionen Euro ist Schulz der zweitteuerste Spieler in der Dortmunder Vereinsgeschichte.
Wird Hazard noch teurer?
Nur das Missverständnis André Schürrle war mit geschätzten 30 Millionen (vom VfL Wolfsburg) noch etwas kostenspieliger. Es ist allerdings gut möglich, dass auch dieser Rekord sehr bald gebrochen wird. Allgemein wird erwartet, dass die Borussia noch in dieser Woche die Verpflichtung von Thorgan Hazard bekannt gibt. Die Ablöse für den Gladbacher dürfte im Bereich von 35 Millionen Euro liegen.
Schulz gilt als Musterprofi
Mit Nico Schulz bekommt der BVB einen ambitionierten Vollprofi, der für seine Einsatzbereitschaft und absolute Hingabe auf dem Platz bekannt ist.
Dortmunds Sportdirektor freut sich über den Coup: “Nico hat in den vergangenen Jahren noch einmal einen deutlichen Leistungssprung gemacht hat. Genau wie die deutsche Nationalmannschaft werden wir von seiner Physis, seinem Tempo und seiner extremen Dynamik sehr profitieren.”
Favre kennt Schulz aus Gladbach
Die Real-Leihgabe Achraf Hakimi soll in der kommenden Saison auf der rechten Abwehrseite eingesetzt werden. Zusammen mit Schulz könnte das wohl schnellste Außenverteidiger-Duo der Bundesliga entstehen. Dortmunds Trainer Lucien Favre kennt Schulz noch aus seiner Gladbacher Zeit, damals schaffte der gebürtige Berliner den Durchbruch allerdings noch nicht.
Wichtiger Spieler im DFB-Dress
Inzwischen ist Schulz zu einem der besten Abwehrspieler der Bundesliga gereift, auch im DFB-Dress unter Jogi Löw spielte er zuletzt eine tragende Rolle. Beim überraschenden 3:2-Sieg der Nationalelf in den Niederlanden vor wenigen Wochen erzielte Schulz in der 90. Minute den umjubelten Siegtreffer – übrigens nach Vorlage von BVB-Kapitän Marco Reus.
“BVB passt zu meinem Stil”
“Borussia Dortmund ist ein Top-Klub, dessen Team einen Fußball spielt, der einfach gut zu mir und meinem Stil passt. Ich glaube, dass ich dem Team mit meiner Art zu spielen, helfen kann. Gemeinsam können wir Großes erreichen”, kommentierte Schulz seinen Wechsel.
Guter Deal für Hoffenheim
Bei seinem Ex-Club Hoffenheim sieht man den Abgang mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sportlich ist Schulz zweifellos ein schwerer Verlust, rein wirtschaftlich ist der Transfer für Hoffenheim allerdings ein Top-Deal. Schließlich hatte die TSG für Schulz im Jahr 2017 lediglich 3,5 Millionen Euro an Borussia Mönchengladbach bezahlt.
“Bei derartigen Transfers spielen natürlich auch wirtschaftliche Faktoren für uns als Verein eine Rolle. Aber auch Themen mit denen der Spieler konfrontiert wird, die ab einem gewissen Level nur noch schwer aufzuhalten sind”, sagte Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen.