Eintracht Frankfurt hat im Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League einen Sieg verpasst: Trotz teilweise drückender Überlegenheit kamen die Hessen am Donnerstag nur zu einem 0:0-Unentschieden gegen Inter Mailand. Held des Abends war Torhüter Kevin Trapp, der in der ersten Halbzeit einen Elfmeter parierte. Das Resultat ist sicher nicht optimal, lässt der Eintracht aber alle Chancen aufs Viertelfinale offen. In Mailand muss jetzt unbedingt ein Auswärtstor her.
Vor dem Anpfiff herrschte einmal mehr Festtagsstimmung in Frankfurt. Die Eintracht-Fans begrüßten die beiden Teams beim Einlaufen mit einer großartigen Choreographie, später herrschte dann fast über 90 Minuten lang ohrenbetäubender Lärm in der Commerzbank Arena.
Inter bekommt einen lächerlichen Elfmeter
Frankfurt startete nervös und hatte sichtlich Respekt vor Inter. Die Gäste dominierten das Mittelfeld und hatten auch die gefürchtete Eintracht-Offensive bestens im Griff. Frankfurt kämpfte sich mit Hilfe der Zuschauer in die Partie, hätte in der 22. Minute aber fast eine kalte Dusche kassiert.
Inters Mittelfeldspieler Lautaro Martinez war im Strafraum an den Ball gekommen, suchte einen minimalen Kontakt mit Eintracht-Kapitän Gelson Fernandes – und ließ sich dann theatralisch fallen. Der schottische Schiedsrichter William Collum fiel darauf rein und zeigte zum Entsetzen der Frankfurter auf den Elfmeterpunkt. Eine irrwitzige Entscheidung!
Heldentat von Trapp
Marcelo Brozovic hatte die Inter-Führung auf dem Fuß, schoss den Strafstoß scharf in die rechte Ecke – aber Frankfurts Torwart Kevin Trapp war abgetaucht und lenkte den Ball heroisch zur Ecke. Trapp jubelte mit beiden Fäusten, die Stimmung im Stadion war am Siedepunkt. Wer weiß, wie entscheidend diese Rettungstat im Rückspiel noch werden kann?
Der gehaltene Elfmeter war jetzt die Initialzündung für Frankfurt. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter fand deutlich besser in die Zweikämpfe und erspielte sich die ersten Torszenen. Kostic hatte dabei die beste Gelegenheit (44.).
Hütter verliert die Fassung
Nach der Pause zog die Eintracht ein wahres Powerplay auf. Bei Inter schienen die Kräfte zu schwinden, während Frankfurt einen Gang hoch schaltete. In der 51. Minute hatten die Eintracht-Fans schon den Torschrei auf den Lippen, aber ein Kopfballtor von da Costa zählte wegen Abseits nicht.
Große Aufregung dann drei Minuten später: Sebastien Haller war im Strafraum von Danilo d'Ambrosio zu Fall gebracht worden, die Eintracht forderte vehement einen Elfmeter. Der Referee ließ in diesem Fall aber weiterspielen, was Eintracht-Coach Adi Hütter dazu veranlasste, wutentbrannt eine Trinkflasche wegzukicken. Hütter wurde für die Aktion auf die Tribüne verbannt.
Riesenchance für Hinteregger
Frankfurt blieb weiter tonangebend, Inter beschränkte sich fast nur noch aufs Verteidigen. Die größte Chance für die Eintracht hatte Martin Hinteregger in der 70. Minute, als er nach einer Kostic-Flanke völlig frei am zweiten Pfosten zum Kopfball kam. Der Ball flog aber knapp am Inter-Tor vorbei.
In der Schlussphase versuchte die Eintracht nochmal alles, ohne dabei aber komplett ins Risiko zu gehen. Paciencia (86.), Jovic (88.) und Gacinovic (89.) vergaben die letzten Gelegenheiten, dann war Schluss. “Wir haben vorher gesagt: Das Wichtigste ist, dass wir zu Null spielen. Das haben wir geschafft”, so Trainer Adi Hütter anschließend.
Bobic: “Können weiterkommen”
Und auch Sportvorstand Fredi Bobic gab sich vor dem Rückspiel in einer Woche zuversichtlich: “Das war eine gute Leistung, wir haben das Herz in die Hand genommen. Jetzt freut sich jeder im Verein auf die Partie in Mailand. Denn wir alle wissen: Wir können weiterkommen!”
Montag in Düsseldorf
Jetzt steht für die Frankfurter aber erstmal wieder der Alltag in der Bundesliga auf dem Programm. Am Montag (11.03.) geht's für die Eintracht zum Auswärtsspiel nach Düsseldorf. Gegen die Fortuna ist Frankfurt mit einer Betsson-Quote von 2,40 der leichte Favorit.