Paukenschlag bei Dynamo Dresden: Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Holstein Kiel und dem Sturz auf den letzten Tabellenplatz haben die Verantwortlichen des Zweitligisten die Reißleine gezogen. Am Montag gab der Traditionsclub die Trennung von Cristian Fiel bekannt, die Suche nach einem Nachfolger läuft bereits auf Hochtouren. Favorit auf den Posten soll Daniel Meyer sein, der erst im August bei Erzgebirge Aue entlassen worden war. Außerdem sollen Markus Anfang (zuletzt beim 1. FC Köln) und Markus Kauczinski (zuletzt beim FC St. Pauli) ganz oben auf der Liste stehen. Und auch der Name von Dirk Lottner macht in Dresden seit Montag immer wieder die Runde.
Die Spatzen hatten es schon am Samstag von den Dächern gepfiffen, kurz nachdem die Partie gegen Holstein Kiel (1:2) beendet war. Abwehrspieler Niklas Kreuzer sprach von einer “beängstigenden” Situation und auch Trainer Cristian Fiel nahm kein Blatt vor den Mund: “Die Leistung war unentschuldbar. Wenn wir so weiterspielen, holen wir keinen einzigen Punkt mehr.”
Trennung von Fiel wohl einvernehmlich
Fiel wirkte komplett ratlos – und hatte am Ende keine Argumente mehr. Von daher war es auch nicht verwunderlich, dass die Trennung zwei Tage später wohl einvernehmlich beschlossen wurde.
“Wir sind zu dem gemeinsamen Entschluss gekommen sind, dass die Mannschaft dringend einen neuen Impuls braucht, um den Klassenerhalt noch zu erreichen”, ließ sich Geschäftsführer Ralf Minge zitieren. Und Fiel – eine echte Dynamo-Legende – bedankte sich ausdrücklich für eine “wundervolle Zeit” bei seinem Herzensverein.
Abstieg wäre fatal für Dynamo
Ab sofort richtet sich der Blick in Dresden nach vorne, denn die Lage ist ernst. Sieben der vergangenen acht Partien hat Dynamo verloren, keine Mannschaft in der zweiten Liga hat bis zum jetzigen Zeitpunkt weniger eigene Tore erzielt.
Ein Abstieg in die 3. Bundesliga wäre sportlich und wirtschaftlich fatal, das ist allen in Dresden bewusst. Aber es gibt auch keinen Grund zur Panik: Das rettende Ufer ist aktuell nur drei Punkte entfernt, der Kader wird allgemein als konkurrenzfähig eingestuft.
Wird Daniel Meyer der neue Coach?
Die große Frage lautet nun: Mit welchem Trainer will Dynamo die Trendwende schaffen? Insidern zu Folge denken die Verantwortlichen da vor allem an Daniel Meyer. Der 40-Jährige war im August als Cheftrainer von Erzgebirge Aue entlassen worden – unter mehr als mysteriösen Umständen. Meyer gilt als moderner Coach und akribischer Arbeiter, der perfekt nach Dresden passen könnte.
Auch Anfang und Kauczinski wohl Kandidaten in Dresden
Außerdem soll es Gedankenspiele um Markus Anfang und Markus Kauczinski geben, die jeweils große Erfahrung in der zweiten Liga besitzen und wohl sofort helfen könnten. Beide wären nach ihren Entlassungen in Köln und bei St. Pauli auch umgehend verfügbar.
Was läuft da mit Dirk Lottner?
Aus dem Dynamo-Umfeld hört man, dass auch Dirk Lottner eine interessante Personalie für die Bosse sein soll. Der ehemalige Bundesliga-Profi des 1. FC Köln wurde erst am Wochenende beim 1. FC Saarbrücken beurlaubt – trotz Platz eins in der Regionalliga Südwest.
Lottner könnte in Dresden für neue Aufbruchstimmung sorgen und den Club mit seiner leidenschaftlichen Art emotionalisieren. Nachteil: Lottner hat noch keine Erfahrung als Trainer in der 2. Bundesliga. Ob die Dynamo-Verantwortlichen dieses Risiko in der aktuellen Lage wirklich eingehen?