Nach einer sehr durchwachsenen Saison, in der erst am vorletzten Spieltag der Klassenerhalt geschafft wurde, steht der FC St. Pauli im Sommer vor einem größeren Umbruch. Der Kiez-Klub wird sich von einigen Spielern trennen, gleichzeitig aber auch mehrere Verstärkungen an Land ziehen. Der erste Neue ist mit Marvin Knoll nun bereits gefunden, der in die Fußstapfen des zum 1. FC Köln wechselnden Abwehrchefs Lasse Sobiech treten soll.
Knoll, der wesentlichen Anteil an der starken Saison von Aufsteiger SSV Jahn Regensburg, der überraschend Fünfter wurde, hatte, unterschrieb am heutigen Mittwoch am Millerntor einen Vertrag bis 30. Juni 2022 und machte keinen Hehl aus seiner Vorfreude auf den neuen Arbeitgeber sowie dessen Umfeld: “Der FC St. Pauli steht für Herzblut, Leidenschaft, Kampf und Teamgeist. Das sind Werte und Tugenden, mit denen ich mich voll identifizieren kann. Ich freue mich auf die Mannschaft, die Fans und die einzigartige Atmosphäre am Millerntor”, wird der auch im zentralen Mittelfeld einsetzbare Innenverteidiger auf der vereinseigenen Webseite zitiert.
Gefährlichster Abwehrspieler der 2. Liga
Knoll, der mit sieben Toren und fünf Vorlagen der gefährlichste Abwehrspieler der abgelaufenen Zweitliga-Saison war und vor allem mit seinen Standardsituationen für Furore sorgte, hatte dem Vernehmen nach auch Anfragen von seinem Ex-Klub Hertha BSC und vom 1. FC Union Berlin vorliegen, entschied sich aber offenbar auch wegen der Stimmung beim Regensburger Gastspiel auf St. Pauli (2:2) vor wenigen Monaten für einen Wechsel nach Hamburg. Sehr zur Freude von St. Paulis Sportchef Uwe Stöver, der sich einiges vom ersten Neuzugang dieses Sommers erwartet: “Marvin ist ein gefährlicher Freistoßschütze, der neben Torgefahr zudem noch Zweikampfstärke und Führungsqualitäten mitbringt.”
Zu den Modalitäten des Transfers machten beide Vereine keine Angaben. Weil Knoll in Regensburg noch einen Vertrag bis 2020 besessen hat, fließt aber sicherlich eine Ablöse, die schätzungsweise im mittleren bis hohen sechsstelligen Bereich liegt. Allein daran lässt sich auch erkennen, welche Wertschätzung man dem gebürtigen Berliner beim FC St. Pauli entgegenbringt.