Es ist beim FC Schalke 04 beinahe schon Tradition, Jahr für Jahr hochveranlagte Eigengewächse zu verlieren. In den letzten Jahren verabschiedeten sich Julian Draxler, Leroy Sane und Sead Kolasinac aus Gelsenkirchen, wobei über die Wechsel von Draxler und Sane noch satte Ablösen hinwegtrösteten. Anders als bei Kolasinac, der im letzten Sommer ablösefrei zum FC Arsenal wechselte und dem nun wohl gleich zwei Nationalspieler zum Nulltarif folgen werden.
Eine offizielle Entscheidung ist zwar weiterhin nicht kommuniziert, doch die Zeichen bei Max Meyer stehen mehr denn je auf Abschied. Nachdem sich beide Seiten in mehreren Verhandlungsrunden nicht auf eine Verlängerung einigen konnten und überdies das Tischtuch zwischen Meyers Berater Roger Wittmann und den Schalker Verantwortlichen zerschnitten scheint, deutet alles darauf hin, dass der 22-Jährige der nächste Abgang eines selbst ausgebildeten Spielers wird.
Manager Christian Heidel jedenfalls ließ auf der Pressekonferenz am gestrigen Donnerstag relativ klar erkennen, dass sich die Wege wohl trennen werden: “Momentan kann und muss man davon ausgehen, dass Max den Verein im Sommer verlässt. Es gibt derzeit von uns kein Angebot und von Max auch nicht den Wunsch, noch ein Gespräch zu führen.”
Kehrer noch mit Vertrag bis 2019
Neben Leon Goretzka, dessen ablösefreier Wechsel zum FC Bayern München schon seit Januar feststeht, verliert Schalke somit wohl gleich zwei Nationalspieler ohne Gegenleistung. Ein ähnliches Szenario ist im Falle von Thilo Kehrer noch vermeidbar. Auch der 21 Jahre alte Innenverteidiger wird von Wittmann beraten und hat bisher eine Verlängerung abgelehnt. Allerdings besitzt Kehrer noch ein Arbeitspapier bis 2019, das es Schalke ermöglicht, zumindest in diesem Sommer noch eine Ablöse einzustreichen.
Und Interessenten dürfte es nicht wenige geben. Nachdem Kehrer in der Vergangenheit vor allem mit Klubs aus Italien wie Inter Mailand in Verbindung gebracht worden ist, soll laut der spanischen “As” nun auch der FC Barcelona interessiert sein. Einen Verkauf Kehrers wollte Heidel nun nicht ausschließen, machte aber relativ klar, dann eine hohe Ablöse sehen zu wollen.