Die Zukunft von Arjen Robben beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München ist unklar. Soll er auf der Bank sitzen oder in die Startelf? Ein neuer Vertrag oder ein Wechsel? Der Niederländer steht ebenso wie Franck Ribéry in der Schlussphase der Münchener Triple-Jagd Fragen und Antworten gegenüber. All diese waren ihm in den vergangenen neuen Jahren beim FC Bayern fremd. Schließlich war ein Gesunder Robben stets bei den großen Spielen in der Startelf, vor allem in der Champions League. Doch dieser Automatismus ist nicht mehr vorhanden.
Wie Kollege Franck Ribéry muss der 34-Jährige Niederländer hinnehmen, dass er immer häufiger beim Anpfiff Zuschauer ist, selbst auf Europas Fußballbühne. So etwas nagt an einem ehrgeizigen Mann wie Robben, vor allem auch, da seine Zukunft noch nicht geklärt ist. Robben selbst erklärt, dass es nur eines ist, was ihm wichtig ist und das ist dieser letzte Monat. In diesem will er alles geben und dann würde man schauen, was passiert.
Was passiert mit Arjen Robben und Franck Ribéry?
Am Mittwoch (11.04) durften beide zum zweiten Mal von 10 Spielen in der Champions League im Viertelfinale-Rückspiel gegen den FC Sevilla gemeinsam in der Startformation auflaufen. Robben war, im Gegensatz zu Ribéry beim 2:1 Hinspiel in Spanien erneut als Einwechselspieler aktiv geworden. Die Bank-Rolle wurde von Trainer Jupp Heynckes mit einer Null-Risiko-Strategie begründet, nachdem der Niederländer eine längere Verletzungspause hatte.
Vor der entscheidenden Partie gegen Sevilla setzt Arjen #Robben darauf, dass er seine Bedeutung für den @FCBayern schon noch zeigen kann. Der Niederländer spielt um einen neuen Vertrag #FCBSFC https://t.co/FlEZOgUP4h
— Süddeutsche Zeitung (@SZ) 11. April 2018
Robben erklärte, dass er viel Vertrauen in den Trainer habe. Heynckes wisse was er macht und er würde stets das Beste für die Mannschaft machen und das gelte auch für ihn, so Robben. Franck Ribéry hingegen profitiert davon, dass der jüngere Konkurrent Kingsley Coman (21) noch immer aufgrund einer Fußverletzung an Krücken läuft. Diese Chance nutzte Ribéry und konnte sich nochmals durch gute Leistungen als nummer 1 auf dem linken Flügel etablieren. Anders sieht es für Robben aus, für den es oftmals keinen Platz in der Offensive gibt, denn neben Torjäger Robert Lewandowski ist Thomas Mueller gesetzt. Zudem hat sich James Rodriguez, der von Real Madrid als Leihgabe nach München kam, zu einem absoluten Erfolgsfaktor unter Jupp Heynckes entwickelt.
Die Frage für Robben lautet daher: Ist es ihm möglich, noch einmal für einen ganz großen Moment zu sorgen. Ähnlich wie dem 2013, wo er im Wembley-Finale gegen den BVB die Bayern zum 2:1-Champions League Erfolg schoss? Das traut sich der 34-Jährige durchaus zu und möchte es wieder tun. Er erklärte, dass er alles gibt, wenn er spielt, und vertrauen für die Zukunft habe. Er hofft, dass er seinen Beitrag leisten kann vor dem programmierten Halbfinaleinzug in der Königsklasse.
Heynckes hat viel Gespür und andere Vereine fragen an
Für den Umgang mit den zwar gealterten aber noch immer vorbildlich arbeitenden Profispielern Arjen Robben und Franck Ribéry hat der 72-jährige Heynckes ein hervorragendes Gespür. Gemeinsam feierten sie 2013 das Triple und in Augsburg sorgte er dafür, dass die beiden einzeln vorm Fanblock der München-Fans gefeiert wurden. Aber ihm ist auch klar, dass er den beiden wieder einmal wehtun muss. Immer wieder predigt Heynckes, dass die Mannschaft wichtiger ist als der Einzelne und er verlangt „ohne jeden Egoismus“ Teamgeist.
Eine avisierte Vertragsverlängerung könnte für beide Spieler noch einmal für einen zusätzlichen Motivationsschub sorgen. Karl-Heinz Rummenigge äußerte sich am Wochenende, dass „nicht viel“ dagegen spreche. Der Vorstandschef erklärte, dass das Entscheidende ist, wie sie spielen und beide würden erstklassig spielen. Franck Ribéry geht mit dem Thema emotionaler um, denn nach 11 Jahren trägt der Franzose die Bayern im Herzen. Der Niederländer gibt sich dagegen nüchterner und sagt, dass er nicht jemand ist, der sagt, dass der Rekordmeister die erste Option sei. Dabei verweist er auch auf die Anfragen von anderen Vereinen und tut sich schwer mit einer kleineren Rolle beim FC Bayern. Er will seine Entscheidung treffen, wenn alle Optionen auf dem Tisch liegen. Der aktuelle Titelgewinn soll nicht sein letzter sein mit dem FC Bayern.