Hasan Salihamdzic musste sich seit seinem Amtsantritt beim FC Bayern eine Menge Kritik anhören, doch mittlerweile hat sich „Brazzo“ persönlich wie auch beruflich weiterentwickelt und gibt auch die Marschroute in Sachen Transfers an.
Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic ist nun seit einem Jahr wieder zurück bei den Bayern und hat seitdem viele Bereiche schon gehörig umgekrempelt, denn es gab so einiges, das dem ehemaligen Profi nicht gefallen hat. „Ehrlicherweise habe ich manches in den Fachabteilungen vorgefunden, das nicht so gut funktioniert hat. Wir haben zum Beispiel das Scouting reformiert. Die Ärzteabteilung wurde ausgetauscht. Bei den Physios haben wir neue Strukturen eingeführt, die Aufgaben wurden teils neu verteilt“, wird der 41-jährige im Gespräch mit der „Sport BILD“ zitiert.
Salihamidzic spricht in dem Interview aber auch offen über seine persönlichen Probleme, gibt zu, dass die Anfangszeit alles andere als einfach war. „Am Anfang war es tatsächlich turbulent. Die erste Krise, das 0:3 in Paris, die Entlassung von Carlo Ancelotti. Das war ein Crashkurs“, offenbart Salihamidzic, der daraus nach eigener Aussage aber auch viel gelernt haben will.
Ruhiges Fahrwasser in Sachen Transfer
Der Transfermarkt im Fußball ist absolut überhitzt, die Summen, die für Spieler gezahlt werden horrend, teils irrwitzig. Der deutsche Rekordmeister bleibt hingegen in diesem Jahr ganz gelassen. Teuerste Verpflichtung der Münchener: Alphonso Davies, der aus der MLS für etwa 10 Millionen Euro kam. Für einen der drei europäischen Spitzenklubs erstaunlich wenig, hatte man doch vor einiger Zeit 100-Millionen-Transfers nicht gänzlich ausgeschlossen. Doch Bayerns Sportdirektor möchte mit seinem Klub eine ganz andere Richtung einschlagen: „Wir wollen ein Klub sein, der in diesen verrückten Zeiten anders vorgeht. Es sind irrationale Summen im Spiel“, meint der ehemalige Mittelfeldspieler.
Angesprochen auf Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart, der im Juli mit seinem Land Weltmeister geworden war, gab Salihamidzic aber ein bestehendes Interesse zu: „Benjamin Pavard ist ein sehr interessanter Spieler. Man muss einmal sehen, was passiert.”